Thin Lizzy Life - Live (1983) - ein Review von frankjaeger

Thin Lizzy: Life - Live - Cover
2
2 Reviews
20
20 Ratings
9.30
∅-Bew.
Typ: Live
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal


frankjaeger
17.06.2019 15:56

Das Ende einer großen Band!

Eine der erfolgreichsten irischen Bands ging 1983 auf Abschiedstour. Dass diese noch einmal mit einem Live-Album gewürdigt werden sollte, lag auf der Hand. Was ebenfalls auf der Hand liegt, ist ein Vergleich mit dem erfolgreichen Live-Album "Live And Dangerous", das die Band 1978 zu neuen Erfolgen gepeitscht hatte. Ein solches Schicksal war "Life" allerdings nicht vergönnt.

Im Gegensatz zu "Live And Dangerous" ist "Life" nämlich das Dokument einer völlig anderen Band. THIN LIZZY 1983 war am Ende, Phil Lynott von Drogen gezeichnet, die Band müde, Gitarrist Scott Gorham sehnte sich danach, THIN LIZZY den Rücken zu kehren. Und trotzdem ist "Life" ein tolles Album geworden und für mich trotz aller Gegensätze auf Augenhöhe mit "Live And Dangerous". Warum?

"Life" wurde hauptsächlich auf den UK-Auftritten der Band und da zum größten Teil im Hammersmith Odeon in London aufgenommen, einer Halle, die 1978 zu klein war für THIN LIZZY! Doch hier war die Heimat, hier hatten alle Musiker unzählige Auftritte absolviert. Und natürlich hat jede großartige Band mal einen schlechten Abend und jede müde Band große Momente. Phil Lynott und Will Reid Dick wählten aus den zur Verfügung stehenden Aufnahmen die besten aus für "Life", und die vorhandenen kleinen Spielfehler, die manchmal hörbar angegriffene Stimme Lynotts und die spontanen gemeinsamen Auftritte der Ex-Gitarristen Eric Bell, Gary Moore und Brian Robertson machen das Doppel-Album zu einem authentischen Tondokument voller Energie, das durch den nur wenige Jahre darauffolgenden Tod des Genies der Band THIN LIZZY, Phil Lynott, eine noch dramatischere Bedeutung erlangt als durch den Abschiedscharakter ohnehin schon.

"Life" legt das Hauptaugenmerk auf die neuere Phase der Band, hat bei 19 Liedern nur sieben Überschneidungen mit "Live And Dangerous" und zeigt die Band von einer sehr metallischen Seite mit Krachern wie 'Angel Of Death', "Holy War', "Thunder And Lightning', 'Cold Sweat' und 'Killer On The Loose'. Wobei 'Don't Believe A Word' nicht einmal wirklich eine Überschneidung ist, denn die langsame Spätversion hat mit dem früheren Zwei-Minuten-Stück wenig gemein. Das Album zeigt eine völlig andere Band, die es auf diesem Rundling schafft, auch in ihren letzten Tagen zu zeigen, dass ihr Name für immer einen prominenten Platz in der Rockgeschichte einnehmen wird. Ein Vermächtnis für ihr "Life".

(Original: https://powermetal.de/review/review-Thin_Lizzy/Life,35335,35214.html)

Punkte: 9 / 10


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