"Kiss the Sky" ist 1998 erschienen. Eine Zeit, in der eigentlich die Guns, Nirvana, Def Leppard, Bon Jovi, AC/DC, Meat Loaf und Maiden (Ja, mein Geschmack war schon immer vielschichtig) meinen persönlichen Soundtrack darstellten. Doch man war leider auch erst 15 Jahre alt. Und unheimlich schnell für vieles zu begeistern, ohne mit kritischem Auge zu hinterfragen. Im Zuge damals beliebten Serie "Der Prinz von Bel-Air" - als Erklärung für die heutige Generation: Das war so etwas wie das "Two and a Half Men" der 90er - wurde ich auf Will Smith aufmerksam, der parallel zur Schauspielerkarriere mit DJ Jazzy Jeff auch im Bereich "Rap" für Furore gesorgt hat. Und erstaunlicherweise (Rap war eigentlich nie meins) kam insbesondere sein Album "Willennium" hervorragend bei mir an. Auf dem Album gibt es auch ein Duett mit Tatyana Ali, welche bereits in der Serie seine jüngere Cousine gespielt und immer wieder mit Gesangseinlagen auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Smith überzeugte seine Plattenfirma, Ali eine Chance zu geben. Und das Ergebnis war "Kiss the Sky". Was man dazu sagen kann?
Wohlmeinend geschrieben ist es ein nettes, braves und auch durchaus souliges Erstlingswerk, dass Smith' Aussage, "die Kleine kann singen", tatsächlich bestätigt. Dennoch: Es ist Hausmannskost. Maggi aus der Tüte. Spaghetti mit Ketchup. Sicher, man kann es sich anhören. Bei "Boy You Knock Me Out" und "Daydreamin" wippt man vllt. gar ein bisschen mit dem Fuß. Insgesamt ist das aber alles zu mager. Zu viele Balladen, zu viele eintöniges Gedudel ohne Ear-Catcher, das sich mit den R&B Größen in keinster Weise messen lassen und am besten Wohl mit "bemüht" beschrieben werden kann.
Kaufgründe fallen mir auf Anhieb keine ein. Es sei denn, man hegt, wie ich, gewisse nostalgische Gefühle oder verbindet einen Teil seiner Jugend damit.
Meine Lieblingssongs des Albums:
- durchgängig unteres Mittelmaß, nix was man hervorheben könnte
Punkte: 6 / 10