Ich weiß noch ganz genau wo und wie ich SOAD zum ersten Mal hörte. Es war einer jenen Momente, die man als Musicfanatic nicht vergisst. Mein damaliger Arbeitskollege steckte eine MiniDisc in seinen Player und bemerkte, das das Album in Europa noch gar nicht auf dem Markt sei. Eine Freundin habe das Debüt dieser Band aus den USA mitgebracht und sei vollauf begeistert. Und nach den ersten paar Tönen konnte ich die Begeisterung dieses Fräuleins sehr gut verstehen, denn sowas in der Art und in der Qualität hatte ich vorher noch nicht gehört.
Doch obwohl mir das Debüt so gut gefiel und die CD dann irgendwann in meinem Schrank stand, verfolgte ich die Karriere der Band nicht weiter. Das musste ich auch nicht wirklich, denn SOAD wurden bekannter- und verdientermassen ein richtig großer Act. Der Überraschungsmoment des Debüts war jedoch zumindest für mich vorüber und die Songs die auf MTV und anderswo liefen, juckten mich nicht allzu sehr.
Das änderte sich jedoch, als man mir im Jahre 2005 immer öfter die 'Mezmerize' ans Herz legte. Und als ich diese dann schließlich hörte, war ich wieder hin und weg. Da hatte mich diese Truppe doch tatsächlich ein zweites Mal überrumpelt, was nur ganz, ganz wenige Künstler bisher geschafft haben.
Auf Mezmerize war immer noch diese Verrücktheit, dieses Tingeln zwischen gnadenloser Härte und schönen Melodien. Die von Rick Rubin grandios produzierte Scheibe glitzerte und glänzte an jeder Ecke und überzog den Hörer mit Zuckerguß, um ihn kurze Zeit später mit einem Vorschlaghammer aus der Kruste zu schlagen.
Von der ersten bis zur letzten Sekunde bekommt man hier eine Vollbedienung, die absolut für sich selbst steht. Wo man da auch hinschaut, man hört nur brillante Musik, die von brillanten Musikern aufs Band gezaubert wurde. Ein Geniestreich, der für mich ganz klar zum absolut besten gehört, was die Rock/Metal-Szene je hervorgebracht hat. Ein Klassiker mit unglaublich guter Musik und bittersüß-bissigen Texten!
Muss man kennen!
Punkte: 8.5 / 10