Nach wie vor bewegen sich die beiden Protagonisten Protector und Silenius in den Gefilden, die sie beherrschen – und dass meine ich sprichwörtlich.
Ähnlichkeiten zum Vorgänger („Old Mornings Dawn“) sind nicht von der Hand zu weisen, und teilweise klingen einige Melodien recht vertraut, was aber schlicht und einfach bedeutet, dass Summoning sich treu bleiben. Lediglich beim Gesang meine ich persönlich Änderungen weg vom „krächzen“ hin zu noch mehr „clean vocals“ auszumachen. Da mich dies nicht stört, dreht auch diese Veröffentlichung seit Erscheinen bei mir Dauerrunden. Ich werde einfach nicht müde, diesen Klängen, die in meinem Kopf Bilder von endlosen Hochebenen, umrahmt von majestätischen Bergen, dunklen Mooren und geheimnisvollen Höhlen und düsteren Wäldern erzeugen, zu lauschen.
Ob man die künstlich vom Keyboard generierten Drums und die ebenso künstlich erzeugten Sounds mag, ist sicher Geschmackssache. Ebenso der Black Metal artige Gesang, der hier und da noch eingesetzt wird (und früher etwas dominanter war). Aber wer sich darauf einlassen kann und möchte, der bekommt mit jedem Summoning Album seit dem Zweitlingswerk „Minas Morgul“ die Möglichkeit geboten, sich eine Zeitlang in die Welt von Elben, Orks, Zwergen, Hobbits und den alten Göttern von Tolkiens Mittelerde zurückzuziehen. Und das ist heutzutage, wo Schnelllebigkeit und Stress den Alltag bestimmen, nicht hoch genug einzuschätzen.
Und wenn am Ende des Titelsongs „With Doom I Come“ proklamiert wird, dass man die Sonne und die „lichten“ Götter Manwë und Varda verdammt, dann will man eigentlich auch gar nicht wieder zurück in die Realität geholt werden, denn in der Summoningschen Klangwelt klingen selbst diese Zeilen verlockend…
„Death to light, to law, to love
Cursed be moon and stars and stars above
May darkness everlasting old
Drown Manwë, Varda and the shining sun”
Punkte: 10 / 10