Stevie Nicks Crystal Visions...The Very Best Of Stevie Nicks (2007) - ein Review von Tammaray

Stevie Nicks: Crystal Visions...The Very Best Of Stevie Nicks - Cover
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8.50
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Rock: Pop-Rock


Tammaray
05.06.2015 17:08

Das hätte ich schon viel früher tun sollen. Schon als ich mit fünfzehn zum ersten Mal von ihr gehört habe, hätte ich mir eine Stevie Nicks-CD kaufen sollen. Dies hier ist zwar „nur“ eine Best Of, eine Sammlung von Hits und ich kann nicht beurteilen, wie gut sie das Schaffen dieser tollen Frau wiedergeben. Aber es ist auf jeden Fall eine gute Auswahl.

Nicks hat einen Stil, der mir selbst für ihre Zeit – die meisten Songs stammen aus den 1970er und 1980er-Jahren – eigenwillig und unnachahmlich erscheint. Bislang ist mir noch keine andere Künstlerin untergekommen, die so sehr rockt und doch so gemütlich und balladesk bleibt dabei. Sie scheint genau die richtige Mischung von Rauheit und Sanftmut zu kennen, was Songs wie „Planets Of The Universe“, „Sorcerer“ oder „Rhiannon“ wunderbar wiedergeben.

An anderer Stelle, wie z.B. in „Can’t Wait“ oder „Stand Back“ klingt sie ein wenig wie Popsängerin Belinda Carlisle, nur halt eben rockiger, kein grösseres Wunder, haben sie doch alle denselben Produzenten. Nicks scheint hierbei ihre kindliche, mädchenhafte Seite auszuleben und tut dies auf souveräne Weise. Einen ähnlichen Effekt hat die Hammer-Ballade „Landslide“ (hier in einer Live-Version), in der es ums Erwachsenwerden und wichtige Veränderungen im Leben geht. Dieser Song dürfte zumindest textlich auch heute noch vielen Mittzwanzigern und jede Mittzwanzigerinnen aus der Seele sprechen.

Das groovige Duett mit Tom Petty & The Heartbreakers, „Stop Draggin‘ My Heart Around“, schlägt schon etwas reifere Töne an, so auch das wehmütige „Dreams“ oder die träumerischen „If Anyone Falls In Love“ und „Rooms On Fire“. Dies gilt ebenso für „Leather And Lace“, das sich mit einer weit fortgeschrittenen Liebesbeziehung auseinander setzt.

Ohne Frage, die rockigsten und toughesten Songs aus dieser Auswahl sind „Edge Of Seventeen“, von dessen emotionaler Intensität sich manch eine Rockröhre von heute mächtig etwas abgucken kann und das Led Zeppelin Cover „Rock’n’Roll“ (Live-Version).

In den USA ist Nicks bei besonders beschützerischen Eltern offenbar als Hexe verschrien, was aufgrund ihres Auftretens, ihrer Kleidung und letztlich ihrer Musik gar nicht einmal so abwegig erscheint. Ihr zuzuhören ist, als würde man in eine andere Welt von Weisheit, Magie, Liebe und Selbsterkenntnis abtauchen, aus der man zumindest für die ersten paar Stunden verändert wieder hinaus tritt. Es ist angesichts Nicks langer Zeit im Musikgeschäft sicher nur ein kleiner Eindruck, den man bekommt, aber er macht immer wieder aufs Neue Lust und Freude. Für Fans von weiblichem Softrock, folkiger Weltvergessenheit, intensiven Balladen und intelligenten Lyrics lohnt sich diese Scheibe auf jeden Fall.

Punkte: 9 / 10


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