Steven Wilson Hand. Cannot. Erase. (2015) - ein Review von marty-party

Steven Wilson: Hand. Cannot. Erase. - Cover
5
5 Reviews
41
41 Ratings
9.24
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock


marty-party
24.03.2015 20:47

Uh, ein Intro... gut. Hmm - Genesis. OK. Foxtrot? A Trick of the Tail? Beides?

Ach nee, jetzt eher Jethro Tull. Ah! Gentle Giant. Schau an!

JA. Auch YES!

Oh. Pink Floyd... war ja klar.

Moment mal: das ist nicht Gilmour, das ist Knopfler... als würde er in 'ne coolen Band spielen. (Verzeihung!)

Keiner beherrscht die Verquickung von dem, was vor 30, 40 Jahren 'progressive' war, so sehr wie Steven Wilson. Nichts von dem, was auf "Hand. Cannot. Erase." zu hören ist, erinnert nicht an irgendwas, was uns an früher erinnert... das ist aber nicht schlimm. Weil: Wilsons produktion ist so was von 100 %-ig gelungen und deshalb über jeden Zweifel erhaben.
Es ist halt nicht 'progressive', sondern über alle Maßen 'retro'. Man hört dem Album an, das Wilson in jüngster Vergangenheit Alben von - sagen wir - Tull und Gentle Giant hat remixen dürfen. Als Stil-Übung, quasi. Und das Ergebnis ist auf "Hand. Cannot. Erase." überdeutlich zu hören. Hausaufgabe ist gemacht. Abfrage: eins. Setzen!

"H.C.E." ist m.E. Wilsons bislang bestes Album. Es ist wesentlich lebendiger, als "Raven" und trotz seiner beträchtlichen Länge keinen Deut langweilig. Selten habe ich mich dabei ertappt, mir am Ende des Ttels zu wünschen, dass JETZT noch nicht Schluss ist - und das will was heißen.
Anspieltipps? NÖ!
Durchhören. Kein Bisschen langweilig, das Album.

[Thematisch behandelt es die tragische Geschichte eer jungen Frau, die alleine in ihrer Wohnung stirbt, was nur keiner mitbekommt und die Leiche erst sehr viel später gefunden wird. Anonymität im 21. Jahrhundert. Für Abhandlungen der Story empfehle ich andere Quellen, wie beispielsweise die "Babyblauen Seiten".]

Auf jeden Fall interessant.

Aber: der Gesang... hierin ist die nicht volle Punktzahl begründet.
Wilsons mangelts halt an Charisma. Ok, er ist der beste schlechte Sänger, den ich kenne. Und: hätte er auch nur annähernd das Charisma der Herren - sagen wir - Gabriel, Hammill, Dick (Fish), dann würden wir Proggies uns wahrscheinlich vor dem Wilson'schen Studio sofort zum gemeinschaftlichen Selbstmord einfinden müssen, vor lauter erfurcht vor dem Heiland.
Wilson singt haltt wie Wilson - nicht wirklich schlecht - aber auch nicht berauschend gut. Due Gastsängerin ist allerdings zum Niederknien.

So. Ich bin nun wirklich kein Fanboy per se. Aber dieses Album haut mich wirklich um. "Hand. Cannot. Erase." ist ein Anwärter auf den Titel "Album des Jahres 2015" - schon jetzt!.

Genesis meet Pink Floyd meet Gentle Giant meet Jethro Tull meet Porcupine Tree... im Gewand einer modernen Produktion. Yeah! Anhören! Es lohnt sich...

Punkte: 9.5 / 10


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