Typisch für die NDH vereinen STAHLMANN schwere Gitarrenriffs mit Synthie-Klängen und einer tiefen männlichen Stimme. Dabei setzen die Göttinger nicht auf das rollende ‘R’, sondern eher auf Gefühl, ohne dabei harmlos zu klingen. Klar, die Gitarren bilden hier schon den dominanten Part, aber die elektronischen Elemente werden hier so eingesetzt, dass man sie die Musik bestimmen lässt. So findet man auf diesem Debüt-Album poppige, aber auch schwere Industrial-Nummern. Abwechslung sorgt für angenehme Kurzweile. Dafür sorgen auch die geilen Melodien, für die STAHLMANN ein Händchen haben.
Und das Quintett bietet mehr als Bands ihres Genre. Da gibt es fast schon poppige, charttaugliche Songs (“Teufel”, “Auf Ewig”), stampfende Industrial-Nummern (“Kaltes Herz”, Stahlmann”), Tracks mit richtig schweren Gitarren (“Hass mich … Lieb mich”) oder mit Gitarren, wie einst von CLAWFINGER (“Willkommen”), aber auch eine wunderschöne Ballade (“Mein Flehen”). Die musikalische Bandbreite ist bei STAHLMANN weit ausgefächert und doch bleiben STAHLMANN STAHLMANN. Bei dieser Band hat man nicht das Gefühl, dass sie auf Teufel-komm-raus versuchen einen Track zu komponieren, um in die Top Ten zu kommen und somit in Kitsch verfallen. Nein, sie bleiben sich zu jedem Zeitpunkt treu.
Ein bisserl doof finde ich (textlich) “Stahlwittchen”, aber so ein Song ist Geschmacksache und wird anderen wiederum zusagen.
Es ist schön, dass es in der NDH auch mal eine Band gibt, die sich positiv abhebt. Und auf der kommenden Tour, zusammen mit EISBRECHER, werden sie nicht wenige Fans dazubekommen. Sei es ihnen gegönnt!
Punkte: 8 / 10