Sonic Syndicate We Rule The Night (2010) - ein Review von Grave_Disillusion

Sonic Syndicate: We Rule The Night - Cover
1
1 Review
9
9 Ratings
5.44
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Metalcore


Grave_Disillusion
19.09.2010 13:33

Pop-Metalcore?
Komisches Genre? Ja, leider! Eigentlich sah alles so gut aus. Das entscheidende dritte Album, “Love and other Disasters”, war nicht sonderlich viel schlechter als der Vorgänger, man hatte viele erfolgreiche Auftritte hinter sich und alles lief gut. Dann verließ Clean-Sänger Roland Johansson die Band. Das war Anfang 2009. Eine Weile später wurde Ersatz gefunden. Nathan J. Biggs, Staatsbürger Großbritanniens, zog sogar extra nach Schweden um dauerhaft in der Nähe der Band zu sein. Sein Aussehen stimmte mich skeptisch, aber man soll ja nicht nach dem Äußeren gehen, wenn es um gute Sänger geht. Im Herbst 2009 brachten Sonic Syndicate dann die Single “Burn this City” raus, auf der erstmals Nathan mit zwei neuen Stücken zu hören war. “Burn this City” spaltete die Geister, die einen fanden es zu poppig, die anderen sehr gut. Ich gehöre zur letzteren Kategorie. “Rebellion in Nightmareland” ging sogar in bisher kaum gekannte Härtegrade. Enthusiastisch sah ich also dem neuen Album entgegen, welches im August 2010 dann auch erschien.
Zuvor konnte man sich bereits anhand von zwei Videos (“Revolution, Baby!” und “My own Life”) einen Vorgeschmack holen. Mein erster Eindruck von den beiden Songs war sehr negativ. “Revolution, Baby!” hörte sich zwar anfangs sehr gut an, hat aber einen Refrain, der dem Song a) die ganze Härte nimmt und b) irgendwie nicht zum Rest des Liedes passt. “My own Life” ist die Ballade des Albums, die an sich auch ganz okay ist. Im Gegensatz zu früheren Balladen (“Enclave”, “My Escape”, “Contradiction”) fehlt dem Song aber jegliche Substanz. Als dann auch noch der Trailer zu “Turn it up!” erschien und der Kommentar der Band dazu war, dass der Song wie Britney Spears klingen soll, war’s vorbei. Das Album kommt mir nicht in mein Regal!
Ein paar Tage sowie die 20% Aktionstage meines Lieblings-CD-Händlers Hot Shot später, hatte ich die CD dann im schicken Digibook zuhause und war auf den ersten Durchlauf gespannt. Ich war doch angenehm überrascht, denn der erste Song “Beauty and the Freak” ist ein schöner, eingängiger Ohrwurm und eröffnete das Album sehr gut. Danach kamen dann sämtliche im Vorfeld veröffentlichte Songs, d.h. “Revolution, Baby!”, “Turn it up!”, “My own Life” und “Burn this City”. Diese Reihenfolge mag den Sonic Syndicate Fan der vorigen Alben etwas abschrecken, da gleich drei der schwächsten Songs direkt hintereinander kommen. Nach einer etwas aufgepeppten, nach wie vor sehr guten Version von “Burn this City” geht es dann weiter mit Liedern wie “Black and Blue”, der zweiten, noch beschisseneren Ballade “Miles apart” und ein, zwei anderen Songs. Gegen Ende horcht der geplagte Hörer dann nochmal kurz auf, denn der Titeltrack “We rule the Night” und der Bonus Track der Limited Edition “Dead and gone” sind wirklich gut gelungen. Doch das reicht nicht wirklich.
Fazit: Ich weiß nicht was Sonic Syndicate geritten hat. Die Songs wären, das muss fairerweise gesagt werden, mit Roland am Mikro nicht besser gewesen. Nicht nur, dass Richard Sjunesson als Shouter fast überflüssig rüberkommt, ist das Album einfach viel zu glatt. Die beiden Vorgänger waren auch keine Heaven Shall Burn Alben, aber sie waren einfach sehr guter, moderner Metalcore. Dagegen ist dieses Album, abgesehen von den 4-5 angesprochenen Titeln, Popmusik mit harten Gitarren. Leider!

Punkte: 5 / 10


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