Zum Glück hat die Band auch musikalisch einiges zu bieten, die viel verlorenen Boden wieder gut machen kann. Besonders der Mittelteil (die Songs vier bis sieben) kann sich definitiv hören lassen. 'All I Want' bedient sich zwar auch mal schon in ähnlicher Form verwendeter Riffs (ich sage nur RAGE's 'From The Cradle To The Grave'), kann aber sonst absolut überzeugen. 'Betrayed By Faith' mutiert zu einer wirklich hörenswerten Powerballade (bietet in den ganz hohen Stimmlagen sogar einen leicht souligen Touch) und 'Dirty Feeling' haut in Sachen Härte voll ins Mett. Sowas bei einer Symphonic Metal Band? Cool! Ein wenig seltsam setzt die Frontfrau ihre Stimme bei 'Mind Killer' ein. Fast wird die Grenze zum "Ziegengemecker" erreicht, soll wohl aber eher leicht fies und düster rüberkommen. Das ist zwar in keinster Weise gelungen, die kleine Gruseleinlage verhilft dem Stück aber zu einem enormen Wiedererkennungswert. So seltsam es auch klingen mag, aber hier übt das Unperfekte einen nicht zu unterschätzenden Reiz aus.
Die größte Schwachstelle ist der Song 'The Queen's Crown' geworden, der offenbar darauf abzielt, auch in Clubs mit Tanzgelegenheit zum Einsatz zu kommen. In gewisser Weise mag dies zwar auch auf das finale Stück 'I Loose Myself' zutreffen, hier verhilft der Balladencharakter der Komposition jedoch, nicht formvollendet ins Fettnäpfchen zu treten.
SOLISIA haben ein Album mit Höhen und Tiefen abgeliefert, das zwar nicht auf ganzer Linie überzeugen kann, aber dennoch weit davon entfernt ist, als langweilig abgetan zu werden. Dazu passiert hier letzten Endes doch zu viel.
http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=4703
Punkte: 7 / 10