Und meine Herren, das geht los. "Evil has No Boundaries", der Anfang, macht gleich klar: Das hier soll und wird weh tun. Geschrei, kranke Riffs, ein zerfliegendes Schlagzeug. Joa, das ist doch mal n Anfang. Und so geht es durchgängig weiter. Verspieltere Songs wie "The Antichrist", längere und riffkonzentriertere Songs wie "Metal Storm/ Face The Slayer", Abrissbirnen wie "The Final Command", da ist alles dabei, bis am Ende mit dem Titelsong nochmal alles plattgemacht wird.
Der Aggressionsfaktor, das Durchdreschen, das passt alles super. King und Hanneman lassen eine Rifflawine nach der anderen los und prügeln Soli ein, dass die Saiten brennen. Llombardo am Schlagzeug nimmt alles auseinander und dann noch Araya, der neben seiner Basslawine grunzt, bellt, kreischt und raunzt, was das Zeug hält. Das macht tierischen Spaß und bietet ne Menge Wiederhörpotential, man merkt den Jungs einfach an, dass sie Spaß bei der Aufnahme dieser Platte hatten. Die Songs sind schön provokant (schwarze Magie, Antichristen, das Böse etc.), super zum Mitbrüllen geeignet, die Musik fetzt einfach. Mir haben zwar nicht alle Songs gefallen, aber das macht nix, denn die anderen haben das locker wettgemacht.
"Show No Mercy" ist zweifelsohne ein klasse Debütalbum, lässt sich aber trotzdem nur schwer mit den Nachfolgern vergleichen. Die Jungs mussten sich musikalisch erst noch entwickeln. Man hört dem Debüt noch ganz klar die Einflüsse solcher Bands wie Iron Maiden, Venom oder Judas Priest an. Demzufolge ist die Musik nicht nur langsamer, sondern auch melodischer und etwas abwechslungsreicher. Ist das schlecht? Nein.
Damit ist dieses Album zum Ende hin nicht nur ein klasse Debüt, sondern auch insgesamt ein geniales Speedmetalalbum. Auf jeden Fall empfehlenswert!
Punkte: 9.5 / 10