Langsamer und treibend geht es mit "Piece by piece" weiter, aber nur ganz kurz, denn nach wenigen Sekunden bricht bereits wieder die Hölle auf Erden los. Heftig, heftig - aber nach 2 Minuten ist das Massaker bereits schon wieder vorbei.
Doch war das bei weitem noch nicht der Mindestrekord, denn der wird erst mit den 1 Minute und 40 Sekunden dauernden, megaschnellen "Necrophobic" erreicht. Der Wahnsinn! Der richtige Song, um Nackenwirbel zu zertrümmern!
Danach folgt mit "Altar of sacrifice" ein weiteres Highlight in der langen Geschichte von SLAYER. Ein Stück, das nicht mehr so schnell, aber wesentlich aggressiver wirkt, als "Necrophobic", was vor allem an dem eindringlichen Riffing liegen dürfte.
Untrennbar an "Altar of sacrifice" schließt sich "Jesus saves" an (diese beiden Stücke kann man als Siamesische Zwillinge betrachten, die nicht voneinander getrennt werden sollten!). Nachdem mit einem unheilvollen Riff das Stück eröffnet wird, steigert sich die Spannung dermaßen, dass quasi wie ein Tsunami der schnelle Part über den Hörer hereinbricht und kurze Zeit später schon wieder zu Ende ist. Wie viel Abwechslung man doch in nicht einmal 3 Minuten packen kann ist einfach abartig, sensationell und genial zugleich!
Mit "Criminally insane" wird es auch nicht weniger abwechslungsreich. Irgendwie erinnert mich dieser Song an "Piece by piece", wobei hier wohl für viele Death Metal Bands bereits der Weg geebnet wurde. Zumindest sind hier viele Ansätze erkennbar, die bei vielen anderen Bands später verwurstet wurden.
Mit "Reborn" wird es dann wieder richtig klassisch, diese Nummer hätte auch problemlos auf "Hell awaits" stehen können. Damals hat Jeff Hanneman noch abartig schnelle Songs geschrieben, zwei Jahre später auf der "South of heaven" hat er uns vom Gegenteil überzeugt.
Doch vorerst mal ist "Epidemic" an der Reihe, meiner Meinung nach dem "schwächsten" Stück auf "Reign in blood", wobei qualitätstechnisch immer noch alles tief im grünen Bereich bleibt, obwohl das Stück allerdings nicht an die restlichen 9 Meisterwerke heranreichen kann.
Das bessert sich mit "Postmortem" jedoch schlagartig! Das geilste ist hierbei das dämonisch, majestätische Eröffnungsriff, wobei auch der Rest dem in fast nichts nachsteht. Abartig wird´s wieder beim schnellen Part, da hier Kerry King und Jeff Hanneman unmenschliches aus sich herausholen.
Nahtlos geht es auch wieder nach "Postmortem" mit der letzten Nummer "Raining blood" weiter, dem wohl unheilvollsten, majestätischstem und einem der bekanntesten Metalsongs überhaupt.
Preisfrage: Welcher Metalfan weiß nicht, was nach den 3 Tom-Schlägen (Ta-ta-tam!) folgt!?!?!
Einfach unglaublich - diesen Song umfasst eine dermaßen dämonische Aura, an die nicht mal die übelste Death oder Black Metal Band heran zu reichen vermag, vor allem bei den Stakkato-artigen Riffs, unterlegt von den treibenden Doublebass von Drumgod Dave Lombardo, wenn Tom ins Mikro keift: "Raining blood from the lacerated sky. Bleeding its horror. Creating my structure, now I shall reign in blood" und danach Kerry und Jeff den Song mit einem unglaublichen Soli-Massaker abschließen. Abgeschlossen wird das totale Inferno von Geräuschen, die regnendes Blut darstellen soll und somit die Scheibe perfekt beendet.
"Reign in blood" ist für mich persönlich das geilste Stück Metal, das bis heute auf Tonträger gepresst wurde; es gehört eindeutig zu den 5 wichtigsten Metal Scheiben, die je veröffentlicht wurden. Ich bin mir sicher, dass sich daran auch nie was ändern wird!!!
Punkte: 10 / 10