Slaughter Strappado (1987) - ein Review von Sgt. Kuntz

Slaughter: Strappado - Cover
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12 Ratings
9.12
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


Sgt. Kuntz
17.10.2010 13:34

Die 1984 in Toronto ins Leben gerufenen SLAUGHTER waren eine infernalisch knüppelnde Hardcore/Thrash/Speed/Death Metal-Band der besonderen/abartigen Güte, Pioniere in Sachen Death Metal und zeitweise die schnellste und brutalste Band der nördlichen Hemisphäre (höchstens in Südamerika gab es noch größere Chaoten). Vorbilder und inspirierende Kraft waren HELLHAMMER/CELTIC FROST, VENOM, SLAYER, POSSESSED, aber auch Punk- und Hardcore-Bands, Slasher- und Splatterstreifen sowie derbe Horrorcomics und Lektüre aus der Leihbücherei über mittelalterliche Foltermethoden. Leider erwischte man damals mit Fringe Productions (bzw. Diabolic Force) nicht gerade ein zugkräftiges Label, und so dauerte es bis 1987, bis der (heutige Klassiker) “Strappado“ herauskam und auch das nur jenseits des Atlantiks. Die Wartezeit wurde sogar noch durch die auf 1000 Stück limitierte Single “Nocturnal Hell“ überbrückt, die kurze Zeit später schon sehr gesucht war unter Fans und Sammlern. Wobei man auch nur mit viel Wohlwollen von einem “Full Length Album“ sprechen konnte bei sportlich kurzen 24 Minuten Spielzeit, die bei der CD-Version bereits mit drei Bonustracks aufgefüllt wurde. Diese längere Version ist nun via High Roller Records auch für Vinyl-Freunde erhältlich, bei der Picture-Disk handelte es sich ja um einen Bootleg. 14€ kostet der derbe Spaß beim Label. Wer’s braucht, drückt 4€ mehr ab für eine der beiden “Die Hard“-Versionen (Splater-Vinyl + Patch).

Trotz Re-Mastering hat sich soundtechnisch natürlich nicht viel geändert, den Herren sei Dank. Denn der einmalig trockene/humorlose Gitarren-Sound und die holzfällerartigen Stakkato-Schlagzeug-Attacken sind als einmalige Markenzeichen immer präsent und dürfen gerne als Vorbild herhalten für die Heerscharen an größtenteils gesichtlosen Neo-Thrashern, die man allzu oft einmal hört und sofort wieder vergisst. Nicht so hier, wenn SLAUGHTER im rotzig-punkigen Stil ihre Songs förmlich abarbeiten und herausspucken. In dem gewollt monotonen und primitiven Soundgewand stechen vor allem “ Incinerator“ (Make Way For..The Incinerator! Kult), das irrwitzige “Tortured Souls“ und das ungewohnt lange und bedrohliche “Tales Of The Macabre“ heraus, wobei es letztlich egal ist, wo sich die Nadel senkt; SLAUGHTER machen Kleinholz, mal ultra-schnell aggressiv, mal gedrosselt bösartig. Aber auch die Bonustracks, die ja zeitgleich aufgenommen wurden, reihen sich nahtlos ein und sind ihrerseits längst Klassiker, die man gar nicht mehr wegdenken möchte.

Wer als Death/Thrash Metal-Fan “Strappado“ nicht kennt, hat irgendwas falsch gemacht, und selbst wer das Original schon hat, wird vielleicht durch die Bonustracks geködert. Von daher bin ich guter Dinge, dass SLAUGHTER erneut Einzug erhalten in etliche Banger-Haushalte. Fehlt nur noch das unveröffentlichte Album von 1992 (als die Band STRAPPADO hieß), aber auch das wird es irgendwann auf Vinyl geben, wetten?



Bewertung: 9/10

Sgt. Kuntz

Punkte: 9 / 10


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