Skull Fist Chasing The Dream (2014) - ein Review von quellecair

Skull Fist: Chasing The Dream - Cover
2
2 Reviews
24
24 Ratings
8.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


quellecair
09.04.2015 18:59

Ja, ich gebe es zu, bei Metal der Alten Schule neige ich zu besonderer Schwäche; ich werde augenblicklich hellhörig, es zieht mir die Mundwinkel nach oben, mein Puls steigt an, Gänsehaut breitet sich aus und ein unwiderstehliches Mitwippen im Takt steigern sich zu einem unübertrefflichen Stimmungsbarometer. Dass dies bei Klassikern vorkommt, ist eine Sache. Der andere erfreuliche Fakt ist der, dass sich selbst in einem völlig übersättigten Markt von extremen Metal-Entwicklungen zunehmend junge Bands an der Alten Schule orientieren und unbeeindruckt auf jegliche Trends pfeifen.

So haben Skull Fist aus Kanada schon mit ihrer EP im Underground von sich Reden gemacht und mit dem darauffolgenden Debutalbum "Head öf the Pack" so manchem 80's-Nostalgiker ein Strahlen aufs Gesicht gezaubert. Mit "Chasing the Dream" folgt man unbeirrt dem eingeschlagenen Pfad und sendet damit ein ganz klares Signal, welches die traditionelle Metalgemeinde erfreuen wird und um einen weiteren Hoffnungsträger bereichert: klassischer Heavy/Speed Metal der Marke Riot in bester "Thundersteel"-Manier wird hier während knapp 37 Minuten zum Besten gegeben. Konkret heisst das, dass man Gitarrenläufe und -riffs in Hochgeschwindigkeit erwarten darf, von treibenden Bässen und Drums streckenweise regelrecht überfahren wird und haufenweise Refrains zum Mitsingen kriegt.

Stimmt, diese Art von Metal ist nicht jedermanns Sache. Und spätestens beim (zugegebenermassen gewöhnungsbedürftigen) hohen Gesang von Zach Slaughter wird es manchem Runzeln in die Stirn drücken und den ganz Empfindlichen gar Vorzeichen für einen Tinnitus hervorrufen. Doch was das ungeschulte Ohr womöglich noch zu schätzen lernen muss, ist beim Kenner längst eine willkommene Beilage. Denn mal vom Gesang abgesehen, lassen Skull Fist nun wirklich nichts anbrennen und lassen mit 9 abwechslungsreichen Songs den Spirit der 80er so richtig aufleben: Vom rassigen Opener "Hour to Live", über die Hymnenhaften "Bad for Good" oder "You're gonna Pay" bis hin zum Instrumentalen "Shreds not Dead" wird man daran erinnert, warum die traditionelle Schmiede des Schwermetalls so unwiderstehlich ist - es bläst einem einfach weg! Und "Don't stop the Fight", aber vor allem "Sign of the Warrior" ziehen selbst den heute so grossen Dragonforce die Klammotten aus und lassen sie daneben wie eine Teenie-Boygroup aussehen.

Also ein Meisterwerk? Schwer zu sagen, weil es als solches weder angepriesen wird, noch dazu gedacht ist, eines zu sein. Und vielleicht gerade deswegen ist "Chasing the Dream" so faszinierend, weil es einfach frisch von der Leber und voller Herz daherkommt - egal, ob Skull Fist damit weiterhin nur im Underground abräumen oder ob irgendwann mal auch andere auf den Geschmack kommen. Wie auch immer die Geschichte mit dieser Band weitergehen wird, ein Kultwerk ist "Chasing the Dream" allemal.


(Original Review: http://quellecair.blogspot.ch/2015/04/young-old-school-danke-sehr.html)

Punkte: 8.5 / 10


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