Skarab Skarab (2012) - ein Review von Nasreddin

Skarab: Skarab - Cover
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1 Rating
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Progressive Metal


Nasreddin
31.08.2012 10:26

Manisch-depressiver Silberling.

Dieses Album macht mich traurig. Nicht, weil es schlecht ist, sondern aufgrund seiner destruktiven Melancholie, die sich wie ein Schleier über mein Gemüt zieht, während ich diese Zeilen schreibe. Aus dem Hause Zeitgeister Music erreicht uns ein neues Opus namens SKARAB. Wer das KLABAUTAMANN-Umfeld bereits kennt, wird eine ungefähre Vorstellung von dem haben, was uns hier erwartet. Endzeit-Stimmung ist das Motto. Sowohl textlich als auch musikalisch wird eine drückende Melancholie beschworen, vor der man einfach nicht flüchten kann.

Wann auch immer neue Pflaster betreten werden, die nicht in gängige Schemata passen, wird bekanntlich mit Etiketten und Begriffen um sich geworfen. Anhand von SKARAB fährt man wohl am besten damit, es als eine doomige Variante von Prog-Metal mit Post-Schlagseite zu beschreiben. Das ist sicherlich streitbar, was in jedem Fall dazu führt, dass man sich mit diesem Projekt etwas mehr auseinandersetzen muss als mit dem neuesten Mainstream-Release.

Der düstere Sound von SKARAB wird von den Vocals dominiert, die sich flüchtend, getrieben über die Instrumente erheben als würden sie etwas beschwören wollen. Das gelingt zweifelsohne, wird man doch schnell von der packenden Atmosphäre auf "Skarab" gepackt und erst, eine Weile nachdem die letzten Töne verklungen sind, wieder losgelassen. Dazu tragen auch die Soundkaskaden bei, die beispielsweise bei 'Sunset' aufgefahren werden. In diesem dichten, spannungsgeladenen Geflecht fällt es anfänglich schwer, sich zu orientieren. Doch das lässt sich mit ein paar Durchläufen beheben und die ungewöhnlichen Arrangements bedanken sich beim geduldigen Hörer. Von dieser Kategorie gibt es übrigens etliche Songs auf "Skarab": 'The Rabbi Of Weeds' ist eine gewöhnungsbedürftige Nummer, die aber trotz ihrer Verschrobenheit irgendwie faszinierend ist. Das soll durchaus ein Kompliment sein!

Da ist der folgende Track 'Stone Torches' schon beinahe eingängig, wenn man dieses Wort überhaupt benutzen möchte. Wieder einmal machen die (stellenweise aggressiveren) Vocals den Unterschied und erlauben einen Ausflug aus der bisherigen Komfortzone von "Skarab". Ebenfalls von einem anderen Schlag ist das abschließende 'Unarmed Sailor', das wahrscheinlich mit der düstersten Slap-Bass-Linie überhaupt beginnt.

Zu loben ist definitiv die Klangwelt von SKARAB, die unter dem Kopfhörer noch besser zur Geltung kommt. Ein richtig organischer Sound schmeichelt den Ohren und bildet eine Antithese zu Stimmung und Inhalt der Musik, was eine sehr ansprechende Mischung ergibt und erkennen lässt, wie viel Mühe in die Produktion gesteckt wurde. Dass der Sound auf "Skarab" aus einem Guss ist, erleichtert sicherlich das Hören. Dadurch wird es aber auch etwas monoton, wenn man aufmerksam dabei bleibt. All zu sehr stört dies aber nicht, da ein Nebenbeihören oder ein kurzes "Reinhören" erstens dem Werk nicht gerecht wird und zweitens den Hörer sicherlich mit einigen Fragezeichen auf der Stirn hinterlässt.

Es bleibt zu sagen, dass hier mehr denn je gilt: bildet euch ein eigenes Urteil. Gerade bei einem Album wie "Skarab", das keine Schönmalerei betreibt oder Party-Stimmung herbeirufen will, werden die Meinungen wahrscheinlich weit auseinandergehen. Ich kann nur sagen: es lohnt sich, verlangt dem Hörer dabei ebenso viel ab. "Skarab" ist mutig!

[zuerst erschienen auf Powermetal.de: http://www.powermetal.de/review/review-Skarab/Skarab,20909,20790.html ]

Punkte: 8 / 10


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