Six Feet Under Nightmares Of The Decomposed (2020) - ein Review von MrPsycho

Six Feet Under: Nightmares Of The Decomposed - Cover
1
1 Review
7
7 Ratings
4.14
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal



03.03.2023 18:43

Damit mir hier niemand pauschal unterstellen kann, ich würde mich mit ohnehin nur guten Alben auseinandersetzen: Erinnert sich jemand an dieses "Ew, I stepped in shit"-Meme? Und als dann Lulu von Metallica und Lou Reed am Schuh klebte? Ja, jetzt wieder vor Augen? Gut. Nun, denn das könnte genauso gut Nightmares Of The Decomposed von Six Feet Under sein... leider.
Ich weiß nicht, wo ich hier anfangen soll. Sind es die Instrumente, ist es das Songwriting? Die schwache Produktion? Die unabstreitbar immer mehr abbauenden Gesangsleistungen Chris Barnes'? Oder doch die - selbst für SFU-Verhältnisse - extrem uninspirierten Texte? Holy Moly.
Versteht mich nicht falsch, Six Feet Under waren ja noch nie die größten Klangkünstler oder Garanten für außergewöhnliche Death Metal-Innovationen. Aber zumindest halbwegs solide Groove-Kost war ja immer noch drin. Und selbst als kleiner SFU-Fanboy konnte ich sogar den (meisten) Graveyard-Classics-Alben was abgewinnen, immerhin hatte Barnes seit jeher den Cannibal Corpse-Nostalgie-Bonus. Aber war schon die Torment nicht wirklich das Gelbe vom Ei, ist jetzt die Nightmares Of The Decomposed tatsächlich der traurige Tiefpunkt der Band. Das Album wirkt letztlich von vorne bis hinten wie eine (besser) aufgenommene Jamsession/Bandprobe einer jungen Wannabe-Death Metal-Band. Bestes Beispiel: The Noose. Was soll denn das? Hat hier ernsthaft jemand Instrumentalspuren "geschrieben"? Oder hat man hier überall nur improvisiert, die Riffs gespielt, die einem spontan eingefallen sind und nebenher mal die Aufnahme laufen lassen? Denn anders kann ich mir die Qualität der Songs auf diesem Album nur schwerlich erklären. Es wirkt schlicht alles unfertig, gelangweilt, kein Song weiß wirklich zu überzeugen. Zwischendurch das schwächste Gegrunze, das man jemals von Chris Barnes hören durfte und hier und da ein bisschen "Eeeeeeeeeee, Eeeeeeeeeee!". Das war's im Großen und Ganzen. Dauert halt 43 Minuten, muss aber auch nicht sein.
Gott, was habe ich als Jugendlicher diese Band gemocht, v. a. in der Phase bis einschließlich Death Rituals. Aber von dem Spirit von damals spürt man hier leider nicht mehr viel. Mehr als magere 3 Punkte sind hier - mit beiden Augen zu - einfach nicht drin. Einen, weil ich die Band eigentlich echt saugern mag (und die alten Sachen ja immer noch toll sind). Einen, weil es als Six Feet Under durchaus Mut braucht, so ein Album ernsthaft zu veröffentlichen. Und einen, weil ich neben dem Schreiben dieses Reviews hier grade die Manifested Darkness von Revel In Flesh höre - so macht man Death Metal im 21. Jahrhundert.
In diesem Sinne: "Eeeeeeeeeee, Eeeeeeeeeee, I stepped in shit."

Punkte: 3 / 10


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