Für heutige Verhältnisse - eigentlich schon für die Verhältnisse von 2005 - ist die Musik von Silberbach ziemlich uninteressant und ausgelutscht. Wimmernde Gitarren treffen auf Gekreische im Stile von früheren Eisregen ("Zerfall"/"Krebskolonie") und ein Schlagzeuger der möglichst kalt und böse klingen will. Typische Black Metalkapellenmusik eben. Dazu kommen noch überaus böse und ausgefallene Titel wie "dem Tode geweiht" und "Grausamkeit", oder das allehrwürdige "unser Kampf". Irgendwie nix mehr los im Black Metal, so scheint mir zumindest.
Nach 50 Minuten ist jedenfalls schluss. Die ausgefallenste Passage auf dem ganzen Album waren übrigens die ersten 30 Sekunden von "dem Tode geweiht", nur mal so. Am Ende des Albums ist man genauso "schlau" wie vorher.
Wen wundert's, es gibt genug Black Metal Bands mit mehr Feuer (wenn auch nicht im Titel), mehr Inspiration, und massig viele mit immerhin mehr Wut im Bauch und Power in der Musik, als Silberbach. Außer dem Gekrächze der Vokalkrähe und den durchgehend wimmernden Gitarren kann ich mit "Inferno" nicht viel anfangen.
Übrigens: Silberbach sind beim Label Nebelfee / Nebelklang Records gesignt, dem ehemaligen Label der Band Absurd, die hier für ihre abstoßenden Themen gesperrt sind. Ich will nicht paranoid wirken, aber vielleicht sollte man Silberbach auch etwas im Auge behalten. Ich jedenfalls werde mich nicht mehr auf selbstanimierten Blindkäufe mehr einlassen. Vor allem nicht mehr in der Black Metalsparte.
Punkte: 6 / 10