Dann kann aber auch wieder ein gemäßigterer Part dazwischen kommen. Der Sänger tönt insgesamt angenehm rauh, schön kraftvoll sägende Gitarren, prägnante Bassläufe und druckvolles Schlagzeug begleiten ihn in einer ebenso rauhen wie klaren Produktion. Absolut gelungen.
Fehlt also was?
Für meinen Geschmack eigentlich nicht wirklich.
Aber das ist freilich Ansichtssache, denn wer Thrash Metal ordentlich schnell, wüst und auch latent chaotisch mag, der wird von den zumeist im Midtempo gehalten Songs sicher nur bedingt überzeugt werden. Ohnehin darf hier diskutiert werden, ob das nun Thrash Metal in gezüglter Form sein soll oder doch Heavy Metal mit Hang zum Thrash. Diese "fehlende Durchschlagskraft" mag man den christlichen Wurzeln der Band zuschreiben, wenn man grad nichts besseres zu tun hat.
Gute Songs mit dem einen oder anderen quietschenden Gitarrensolo und einem, nun ja, schon leicht predigenden Tonfall. Aber auch Leute, die sonst eher Belphegor-Lyrics geil finden, können die anstehenden arbeitsfreien christlichen Tage nutzen, um im Internet nach diesem gelungenen Werk gemäßigter Aggression zu fahnden. (Und vielleicht nach den ebenso damals auf Under One Flag erschienenen Kollegen von DETRITUS.)
White Metal also, im Gegensatz zu so manch anderem Vertreter dieser Botschaft ganz klar hörenswert.
Ein famoses, düster-apokalyptisches Fantasycover aus der Hand Rodney Matthews' rundet die Sache ab (wie auch beim ebenso gelungenen Nachfolger "Lament For The Weary").
Allzu weit gekommen ist die Band aus durchaus kompetenen Songwritern und Musikern aber leider nie, auch das wirklich gute "The Dust Of Years" vor ein paar Jahren hat da wohl nicht viel geändert.
Punkte: 8 / 10