Unterbrochen von einigen atmosphärischen und auflockernden Instrumentalstücken, liegen die meisten Songs irgendwo in der Schnittmenge von Thrash Metal und brachialem Hardcore mit leichten Ausflügen zum Noise. Dabei variiert die Band auch gerne songdienlich das Tempo, ohne dabei an Härte zu verlieren. So fügen sich rasante Brecher wie "Moloko Mesto" nahtlos an eher Midtempo-orientierte Stücke wie "The Treatment" und mit dem Instrumental "Ludvig Van" gibt es sogar ein (bedingt gelungenes) Experiment mit klassischen Instrumenten.
Was auffällig, aber dankenswerterweise, auf ein Minimum reduziert wurde, ist der Einsatz von Tribals in jeglicher Form, sie werden nur gelegentlich als kleiner Farbtupfer dezent eingesetzt. Hervorheben muss man auch den neuen Drummer Jean Dolabella, der zwar ein enorm schweres Erbe antritt, aber seine Sache hier sehr gut macht und auch einen etwas anderen Stil als Iggor Cavalera spielt. Er versorgt die Songs nicht nur mit dem nötigen Punch, sondern wertet sie schlagzeugtechnisch auch mit kleinen Details an seinem Instrument auf, was man dank der guten Produktion durchaus heraushören kann.
Sänger Derrick Green variiert ebenfalls seine Stimme gekonnt zwischen angepisstem Brüllen, einer bedrohlichen Tiefe oder auch mal cleanen Vocals. Auch wenn vielleicht nicht jeder Song auf "A-Lex" hundertprozentig zu überzeugen vermag (vor allem in der zweiten Hälfte), so haben Sepultura doch klar gemacht, dass man auch trotz des Abgangs der Cavalera-Brüder mit ihnen rechnen kann. Wie das allerdings die Metalszene aufnehmen wird, bleibt abzuwarten.
Auch wenn die letzten Alben der Band sicher nicht den Klassikerstatus der Frühwerke erreichen werden, so wäre es doch unfair ein Album wie "A-Lex" deswegen zu ignorieren, das immerhin noch besser ist als ein Großteil der durchwachsenen Veröffentlichungen, die jeden Monat in Massen auf Käufer warten.
http://www.osnametal.de/cdreviews.php?articleId=1956
Punkte: 7.5 / 10