Schwartz Lady Bitch Gay (2008) - ein Review von Monolith

Schwartz: Lady Bitch Gay - Cover
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∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rap / Hip Hop


Monolith
15.05.2016 15:49

"Welcher Idiot schreibt ein ganzes Album gegen eine Person?" Könnte man sich hier jetzt fragen. Diese Frage ist normalerweise auch nicht unberechtigt, denn bein Lady Bitch Ray handelt es sich in etwa um die weibliche Form von Money Boy. Beide haben einen Universitätsabschluss und schlüpfen in eine Rolle. Während bei Money Boy nicht ganz klar ist, was er jetzt damit aussagen will, amerikansichen Rap zu verarschen, ist das bei Lady Bitch Ray ein bisschen klarer, wenngleich das ihre Aktionen nicht gerade rechtfertigt.

Schwartz schießt hier jedenfalls mit allen verbalen Projektilen und Gästen (ironischerweise hat Orgi diesmal hier kein Feature, er ist doch so ziemlich der Experte in diesem Fach) gegen die Dame und im Laufe der Spielzeit wird klar, dass er diese Frau als eine Art Sinnbild für all seinen Frust gegenüber der übersexualisierten Generation gewählt. So schlägt er auf seine Art beim sehr frechen "Coitus Introruptus" verbal die unachtsamen Frauen zusammen, ehe er mit auf dem mit dem wirklich peinlichen Titel "Bitch ist Hure" sich zusammen mit Blokkmonsta und der Ex-Weggefährtig Dr. Jekyll die Frage stellt, was die Frau mit ihrer Rolle eigentlich bezwecken will. Speziell Jekyll geht die Art von Lady Bitch Ray enorm auf den... Ich meine die Nerven und wenn das Mädchen mit der niedlichen Stimme böse wird, dann hat das nicht selten seine Gründe.

Überraschend dürfte für den ein oder anderen Rapkenner das Feature von Tim Dog sein, der von der Hirntot Gruppe nicht das erste mal gefeatured wurde. Hier und da macht Schwartz mit entweder witzigen oder eher abschreckenden Skits den Hörern klar, worauf er im folgenden Track hinauswill.

Die größte ironische Darbietung packt der Junge dann aber auf "denk an deine Zukunft" aus. Gerade Frauenarzt lädt er ein auf diesem Track dazu ein den Mädels beizubringen, dass es nicht cool ist, das bettfertig machen zum Alltag werden zu lassen. Ich meine ein Typ, der mit Orgi damals die "Porno Mafia" rausgebracht hat und nicht müde wird in ähnlich dümmlicher Manier jeder zu sagen sich auszuziehen und es ihm zu besorgen wird plötzlich zum Moralapostel. Dieser Witz wäre ein enorm schlechter und peinlicher, würde der Junge hier nicht ausgerechnet die wohl beste textliche Darbietung überhaupt bringen und das wohl ernst zu meinen.

Einer Frau 19 Tracks in die Ohren zu jagen ist schon eine Leistung, fügt man das Attribut "sinnlos" hinzu, da zu dieser Zeit wohl bis auf ein paar Underground Leute kein Schwein die Leute von Hirntot kannte. Zum Glück streckte Schwartz dieses Album mit genug witzigen Parts und mit "Hirntot Elite 2" haben wir einen richtig guten Track, der wieder mal alle, die wir kennen und lieben präsentiert und das auf die Art, wie wir sie eben mögen.

Wer sich eher zu der Sorte zählt, die sich den ganzen Tag darüber beschwert, wer es mit wem treibt und sonst nichts in seinem Leben zu schaffen hat, der kann ja mal reinhören, aber ich bezweifle, dass es irgendjemanden gibt, der sowas will, vorausgesetzt er ist kein Hardcore Schwartz Fan.

Punkte: 6 / 10


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