Savatage Handful Of Rain (1994) - ein Review von Kubi

Savatage: Handful Of Rain - Cover
2
2 Reviews
44
44 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Melodic Metal, Power Metal, Progressive Metal, Symphonic Metal


Kubi
07.06.2008 07:37

Wohl kaum ein Album der Band aus Florida wurde mit soviel Skepsis erwartet wie "Handful Of Rain" im Jahr 1994. Jeder fragte sich, was aus SAVATAGE ohne Jon und Criss Oliva (R.I.P.) auf der Bühne sein würde. Keiner konnte sich vorstellen, wie die Band ohne den genialen – und wohl unterbewertesten – Gitarristen und Songwriter klingen würde. Als Ersatz für Criss Oliva versuchte sich der ehemalige TESTAMENT-Klampfer Alex Skolnick, der ja seine Klasse auf Alben wie "The Legacy" nachwies. Dem Album war dies auch ganz zuträglich, denn die Gitarrenarbeit von Skolnick ist erste Sahne. Live war er allerdings nicht imstande, die Parts von Criss Oliva mit dem nötigen Herzblut zu interpretieren und gab so nach diesem Album seine Axt an Rückkehrer Chris Caffery und Al Pitrelli ab.

"Handful Of Rain" wurde erwartungsgemäß ruhig und nachdenklich. Nur zweimal gab es Power Metal, wie man ihn bis dato von SAVATAGE kannte. Der zügellose Opener "Taunting Cobras" und das rhythmisch-kraftvolle "Nothing's Going On" waren annähernd das, was man von SAVATAGE und Songs wie "Jesus Saves" kannte. Der Rest der Songs überzeugt dagegen mit viel Atmosphäre und der grandiosen Gesangsleistung von Zak Stevens, der hier Jon Oliva auch beim letzten Kritiker – zumindest als Sänger – vergessen ließ. Die, wie immer, von Jon Oliva und Paul O'Neill geschriebenen Songs wirken stellenweise verträumt oder melancholisch, wie vor allem der Titelsong, "Watching You Fall" und "Stare Into Sun" beweisen. Bei "Alone You Breathe" covern sich dann SAVATAGE quasi selbst und verwenden Zitate ihrer ganz großen Balladen, wie "Believe" oder "A Little Too Far" und würdigen so noch einmal Criss Oliva. Und auch wenn "Alone You Breathe" nicht ganz die Klasse von den genannten Songs hat, hat er seine magischen Momente und wird auch heute noch zu Ehren von Criss live gespielt. Gänsehaut garantiert.
Der Song aber, der den nachhaltigsten Eindruck auf den weiteren Verlauf der Karriere der Jungs aus Florida gemacht hat, war "Chance". Das Mini-Epos mit orchestralen Parts und einem genialen Kanonteil am Schluss wurde zu einer Art Hit und darf heute bei keinem Konzert mehr fehlen. Dieser Song brachte das leicht angeschlagene Schiff wieder auf Kurs, und der war so erfolgreich, wie es die Band schon zu Zeiten von Criss Oliva mehr als verdient gehabt hätte. Der Rest ist Geschichte.

Bei dem mir vorliegenden Re-Release gibt es neben exklusiven und sehr ausführlichen Liner-Notes von Bandintimus Clay Marshall auch noch zwei Bonustracks. Da ist zum einen "Chance" als Radio-Edit und zum anderen "Alone You Breathe" als Akustiknummer.

Letztendlich ist auch "Handful Of Rain" auf seine Weise ein Klassiker. Vielleicht nicht so stark wie "Streets", "Gutter Ballett" oder "Edge Of Thorns", kann man "Handful Of Rain" auch heute noch ohne Bedenken auflegen und sich an der Genialität von SAVATAGE erfreuen. Wer dieses Album also noch nicht im Regal stehen hat, sollte dies schleunigst nachholen.

Anspieltipps: Handful Of Rain, Chance, Watching You Fall, Alone You Breathe

http://www.powermetal.de/review/review-2149.html

Punkte: 8.5 / 10


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