Der Rote Milan Aus Der Asche (2016) - ein Review von Filosofem

Rote Milan, Der: Aus Der Asche - Cover
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6.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal



02.02.2017 11:05

DER ROTE MILAN wurden in 2015 gegründet und legen mit "Aus der Asche" ihr Debutalbum vor. Die Lyrics sind von dem Mystizismus der Natur und den lyrischen Ergüssen von Charles Baudelaire (zugegeben, ich weiß auch nicht, wer das ist ...) inspiriert. Musikalisch wird man mit dem atmosphärischen 'Der Aufstieg' zunächst ein wenig auf die falsche Fährte gelockt, denn besagtes Intro versprüht ordentlich WARDRUNA-Feeling. Das folgende 'Nebel Und Regen' zeigt dann, wo es wirklich lang geht: flotter, harscher Black Metal mit einem Gespür für melancholische Melodielinien, wohl dosierten Tempowechseln und sehr abwechslungsreichem Riffing. Die Produktion ist schön knackig ausgefallen und ballert gut aus den Boxen. Nicht nur, aber auch in 'Sühne und Schmerz' hört man heraus, dass und warum DER ROTE MILAN über zwei Gitarren verfügen - es gibt ja leider im (Black) Metal ansonsten mehr als genug Bands, die eigentlich auch mit einer Klampfe auskommen können. 'Seelenasche' beginnt sehr gefühlvoll und baut sich zu einer epischen Midtempo-Hymne auf; auch hier fallen positiv die angenehmen ungezwungenen Breaks auf. Das Intro von 'Blutleere Stille' erinnert an das Intro des vorangegangenen 'Seelenasche' - allerdings gibt sich dieser Song tempomäßig wesentlich variabler und in dem Mittelteil, wo das Intro-Thema noch einmal zum Vorschein kommt, ist auch der Bass gut zu hören. Das ist übrigens der einzige Punkt, den ich an der ansonsten sehr schön differenzierten Produktion auszusetzen habe: der Bass könnte noch etwas deutlicher durchkommen. 'Ewige Dunkelheit' wird von einer Harmonie getragen, die ich auch so schon von anderen Bands gehört habe. Das finale 'Der Abgrund' bietet noch einmal alle musikalischen Facetten in einem fast zehnminütigen musikalischen Epos auf und überrascht mit einem abrupten Ende.

Mein Fazit:
Das Album ist aufgrund seiner musikalischen Klasse absolut hörenswert, aber leider enthält es keine wirklich zwingenden Kompositionen - da wäre sicher noch mehr drin gewesen. Trotzdem sollte man durchaus hier mal ein Ohr riskieren. Ich bin gespannt auf das folgende Album, das laut Label-Info bereits im Winter 2016 aufgenommen werden wird.

(http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=7934)

Punkte: 6 / 10


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