Auf der B-Seite stehen mit "Future Passing By" und "The Day After X" allerdings zwei Stücke, die der beschriebenen Romantik aber eher entgegenwirken. Beide sind sich insofern ähnlich, dass sie mit geheimnisvoll klingenden Vocoder-Stimmfragmenten beginnen, die dann von Sequencern überlagert und Tonflächen überlagert werden, um dann unter jeweils ihren Höhepunkt zu erlangen und dann schließlich auszuklingen. Zu unterscheiden sind die Stücke wohl dadurch, dass "Future Passing By" seinen Reiz vor allem aus der Verwendung elektronischer Chorklänge eine majestätische Atmosphäre zu erzeugen, während "The Day After X" durch gleich mehrere übereinander gelegte Sequencerspuren und rhythmische Motive stärker auf das motorische Element setzt. Kurios ist allerdings, dass der B-Seite die natürliche Atmosphäre der A-Seite völlig abgeht, eher fühlt man sich hier unvermittelt in einen Science-Fiction-Film versetzt.
Unterm Strich ist "Harmonic Ascendant" für alle Freunde der damaligen elektronischen Musik ein wahres Fest. Gegenüber den Werken eines Schulze bringt Schröder einen wesentlich programmatischeren Aufbau und weniger Jam-artige Soloeinlagen ins Spiel, Abstriche gegenüber dem Meister gibt es allerdings dahingehend, dass die elektronische Instrumentierung und das zugehörige Arrangement hier bei weitem nicht so ausgefeilt ist. Wer mit den "üblichen" Nachteilen dieses Musikstils wie eben der langfristigen Anlage des Materials leben kann, sollte sich hierdran wirklich erfreuen können. Speziell die futuristischen Klänge der zweiten Seite sind definitv bemerkenswert.
Punkte: 9 / 10