Ritchie Blackmore's Rainbow Ritchie Blackmore's Rainbow (1975) - ein Review von Lord

Ritchie Blackmore's Rainbow: Ritchie Blackmore's Rainbow - Cover
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2 Reviews
59
59 Ratings
8.92
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock


Lord
18.10.2010 23:21

Bereits 1973, als es bei Deep Purple erheblich krieselte, wollte Meister Blackmore ein Soloprojekt lancieren; Babyface sollte es heissen und Phil Lynott von Thin Lizzy sollte ihn unterstützen, auch Ian Paice war miteingeplant - doch der Erfolg von Thin Lizzy warf das Projekt über den Haufen. Blackmores Favorit Paul Rogers von Free, die sich aufgelöst hatten, lehnte Anfragen von Blackmore für die Nachfolge von Ian Gillan dankbar ab, auch für das Soloprojekt von Blackmore - stattdessen gründete er Bad Company.
Blackmore spielte unterdessen im Übungsraum die neuen Riffs und als die Mannschaft miteinsteigen wollte kam von ihm nur: "Nein, das lass ich euch nicht spielen, das spar ich für mein Soloalbum auf"... No comment, er konnte grausam sein. Auch live wurden später immer wieder zukünfitge Rainbow-Riffs eingebaut, welche den Mitmusikern natürlich gänzlich unbekannt waren.

Blackmore war genervt von der Marschrichtung die die 2 Neuankömmlinge bei Deep Purple einbrachten; Coverdale und Hughes, beide mit (teils erheblichen) Drogenproblemen, wobei sich Hughes als weitaus anfälliger und unkontrollierbarer erweisen wird, drängten die Heavy Rock-Gruppe in Richtung Soul/Funk-Rock, womit der Man in black wenig anfangen konnte und nach dem für ihn enttäuschenden Album "Stormbringer" verliess er die band und gründete Rainbow - und da konnte er endlich das ansatzweise machen, was er anno 1973 schon angekündigt hat; er wolle lieber mittelalterliche Musik machen! Das schlägt sich in den Texten vom Debütalbum nieder, auch in der Musik ein bisschen (natürlich kein Vergleich zu dem was er 20 Jahre später noch machen wird..)!

Weil Deep Purple 1975 ablehnten, den Song "Black sheep of the family" - eine 1970 veröffentlichte Single der Gruppe Quatermass, dei der Blackmore-Kumpel Mick Underwood die Drums bediente, der in den 60ern mit Blackmore bei The Outlwas zockte - zu spielen, kamen alte Solopläne wieder auf und Blackmore zog sich mit Ronnie James Dio von Elf, die Deep Purple auf Tourneen begleitet hatten, in ein Studio zurück und man nahm den Song und das neue "16th century greensleeves" während ein paar Freitagen bei Purple als geplante Single auf! Das Ergebnis hat Blackmore überzeugt und es wurde eine gesamte LP ausgearbeitet.

Und das ist zu hören;
der fantastische Opener "Man on the silver mountain", das ähnlich wie "Burn" abgeht! Klasse.
Auch "Self portrait", das er gut 20 Jahre später mit seiner Lebensgefährtin Candice Night als akusitsche Version mit "Blackmore's Night" neu aufnahm, ist ein gelungener, tragender Hammersong!
Das Überhighlight der Platte ist für mich jedoch das traurige "Catch the rainbow"!! Was für ein Song - wunderschön. Klar, die Melodie erinnert enorm an Jimi Hendrix' "Little wing" - Blackmores passion für Hendrix ist seit jeher bekannt - doch was der Meister daraus gemacht hat, schlägt das "Original" um Längen.
Neben den Eigenkompositionen sind 2 Covers zu vernehmen; das erwähnte "Black sheep.." und das Yardbirds-Cover "Still i'm sad", das vorallem in der langen Live-Vocal-Version an Glanz gewinnt!

Noch was zum Regenbogen (Rainbow); ich vermute mal, dass Blackmore auf die Idee kam, als Deep Purple 1974 beim "California Jam" spielten (ein legendäres Konzert - gelungen, jedoch aus diversen Gründen auch kontrovers); da zierte die Bühne ein übergrosser Regenbogen als Bühnenbild.

Das war der Anfang einer musikalsichen Meisterleistung, die bis heute viele Heavy Metal Bands inspirieren wird.

Punkte: 10 / 10


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