Der insgesamt dritte Langspieler der Zylinder tragenden Augäpfel, schmückt sich mit zwei befremdlich wirkenden Titeln, die auf einem schmalen Grat zwischen einer besonderen Bizarrität, verstörender Einzigartigkeit, Originalität, Kreativität, Genie & Wahnsinn, wandern...
Eine geistreiche Parodie und Satire der Popmusik und Werbesendungen der 1960er Jahre, wird jeder der beiden Tracks gefüttert mit einer Vielzahl bekannter Songs jener Epoche & in residenteigener Art und Weise wieder ausgespuckt...
So kann man im 17:30 minütigen "Swastikas On Parade" u.a. Chris Kenner's "Land Of A Thousand Dances", America's "A Horse With No Name" oder die deutsche Version von James Brown's "Papa's Got A Brand New Bag" wiedererkennen... Das Ganze wird dazu famos eingeleitet von "Let's Twist Again"... Ein Geniestreich!
Und während man sich nach Ende des Liedes fragt: "Was soll jetzt noch kommen?!" Und: "Muss man möglicherweise LSD genommen haben, um das ernsthaft dufte zu finden?!", stöbert man auch schon in der nächsten, nicht minder genialen & noch eine Minute länger andauernden Apokalypse "Hitler Was A Vegetarian"... Mit Auszügen von The Doors "Light My Fire" , Cream's "Sunshine Of Your Love" oder dem vom Stones-Klassiker "Sympathy For The Devil" dressierten "Hey Jude" von The Beatles...
In den Liner Notes ist das Gesamt(kunst)werk ganz gut zusammengefasst... Ich zitiere mal:
"The Residents third album was released in 1976. The love/hate relationship the eyeball-ones have with pop music has, perhaps, never been better stated than in this scathingly satirical look at 60's bubble gum rock somehow twisted into 70's bubble-gum avante garde. With a swift kick in the balls, The Residents leave rock and roll as fodder for tomorrow's doughbrains."
Das beschreibt den Sachverhalt wohl relativ treffend!
Auch wenn es bei längerer Anwendung sehr wahrscheinlich zu Schwindelgefühlen, Ohrensausen und Hörverlusten kommen kann, davon brauche ich dringend mehr... In höheren Dosen, kürzeren Abständen
und über einen längeren Zeitraum hinweg...
Um es abschließend mit den hier ebenfalls vergewaltigten Liedpartikeln Arthur Resnick & Joey Levine's
zu formulieren: Yummy Yummy Yummy!
Danke für's Zulesen!
Punkte: 9.5 / 10