„Admissions“ ist ein richtig gutes Heavy Metal-Album mit mal mehr, mal weniger Thrash-Schlagseite. Sympathische Typen, die es an ihren Instrumenten drauf haben, schreiben gute zackige Songs, und veröffentlichen die gut produzierte Scheibe (Achim Köhler war beteiligt) über ein (leider wohl zu) kleines Label. Ansprechend, wenn auch nicht überragend, gestaltet ist die Sache auch.
Die Lieder haben ordentlich Biss mit einer ausgewogenen Mischung aus Aggression und Melodie. Ne ganze Menge guter Soli (ohne allzu viel Skalengewichse), viele prägnante Bassläufe und abwechslungsreiches Drumming bekommt man hier um die Ohren geballert. Die antreibenden Riffs sitzen ohnehin. Der Sänger röhrt dezent hysterisch und singt auch durchaus ansprechend, wenn auch etwas schräg in höheren Lagen. Für viele Hörer womöglich zu schräg, und damit eher abschreckend. Das kann schon sein, aber eine eigene Note haben die Burschen damit zumindest.
Vage Vergleiche zu Death Angel sind gelegentlich zu lesen. Meinetwegen, das mag gelegentlich stimmen. Ich hoffe mich da recht zu erinnern, wenn ich jetzt sage, dass RED TO GREY sogar mal deren Vorband waren.
Auf jeden Fall habe ich RED TO GREY mehrmals in ihrer Heimat München live gesehen, und da konnten sie mit ihrer Bühnenpräsenz stets überzeugen. Das war stets eine energiegeladene Angelegenheit in Kombination mit technischem Können. Aushängeschild war der sympathisch hysterische Sänger vor seinen souverän zockenden Instrumentalisten. Das Problem war entweder, dass sie als Vorband nicht genug beachtet worden sind, oder dass sie als letzte Band zu später Stunde vor zu vielen Betrunkenen aufgetreten sind. Mit dem gleichen Ergebnis, trotz recht guter Stimmung. Ich erinnere mich etwa an den „Thrash Inferno“-Abend in der (Obacht, Doppelkult jetzt!!) Sportgaststätte Da Wirtshauser. Zehnfache musikalische Überlegenheit gegenüber einer dilettantischen Gurkentruppe hat da letztlich nur mäßig genutzt. Dann gibt es da noch Auftritte auf lokalen Winzig-Festivals mit gemischten Musikstilen nachmittags vor ca. zehn wirklich interessierten Menschen. Da leidet man schon mal mit der Band. Forever Underground?
Ich hab die Band dann die letzten Jahre aus den Augen verloren (auch umzugsbedingt). Grad eben hab ich gesehen, dass RED TO GREY inzwischen eine Sängerin haben und auch ein Mini-Live-Album. Aha, interessant. Aber ob das aus dem lokalen Untergrund herausführt? Viel Erfolg auf jeden Fall! Da wäre ich jetzt schon auf ein Studio Album gespannt!
Zu "Admissions" sei abschließend noch gesagt, dass ich hier zwar keinen Überhit zu erkenn vermag, aber Aussetzer ebenso wenig.
Knappe acht Punkte.
Punkte: 8 / 10