Alles in Allem unterscheidet sich das Album zum Debut in Sachen Produktion, alle Instrumente klingen auf einmal ganz anders. Vor allem die Drums scheppern wie blöd, was die Bepunktung schier runterziehen möchte, wär ich nicht ein eingefleischter Razor-Fan. Man könnte schon fast behaupten, die durch das Debut angekündigte Ernsthaftigkeit sollte durch "Evil Invaders" etwas aufgelockert oder abgeschwächt werden, indem die Band sich ein Stück weit zu einem Haufen Witzfiguren macht. Auch das erste "richtige" Lied mit Vocals "Cross Me Fool" will einem zeigen, dass alles eigentlich ganz easy ist.
Stellt sich die Frage, welches die wahre Identität von Razor ist, da das Debut als Pflichtprogramm angesehen werden kann, musikalisch als auch lyrisch, aber wie heißt das Sprichwort? "Der erste Eindruck zählt." Somit ist es schwierig, das zweite Album einzuordnen, am besten man hält es einfach für das zweite Album von Razor, einer legendären, unterbewerteten Thrash Metal-Band, die ganz klar ihr eigenes Ding macht und dafür auch meinen vollen Respekt bekommt.
Allerdings ist Verspieltheit immer negativ konnotiert und zehrt auch an dem spielerischen Können der Band, was sich ziemlich bemerkbar macht, wenn man wie ich mit Razor-Musik ein abgefahrenes Computerspiel zocken möchte und das zweite Album im Vergleich zum ersten einen nicht gerade dabei unterstützt, was wohl unter anderem an dem außergewöhnlichen Geschepper der Drums liegt. Also, wenn das Debut 10 Punkte gekriegt hat, weiß ich nicht, was ich diesem Album hier geben soll. Einerseits Die-Hard-Razor-Fan, andererseits etablierter Kritiker... ich entscheide mich für... gut gemeinte 7 Punkte.
Punkte: 7 / 10