Musikalisch bewegt sich "Liebe ist für alle da" auf einem Niveau mit den Vorgängern. Man nehme ein Keyboard und damit elektronische Klänge und kombiniere sie mit schweren, fetten Gitarrenriffs. Und dazu natürlich Till Lindemanns mächtige Stimme. Großartige Weiterentwicklungen gibt es hier also mal wieder nicht, was ich mittlerweile schon etwas schade finde.
Die grundlegende Thematik stellt den großen Unterschied dar. Wie es der Name schon vermuten lässt, beschäftigt sich ein Großteil des Albums mit der Liebe und all ihren positiven und negativen Auswirkungen. Ist ein ganz interessanter Ansatz, allerdings konzentriert sich Lindemann an dieser Stelle etwas zu stark auf dieses Thema. Denn die meisten Songs, seien es nun "Bückstabü", "Ich tu Dir weh" , "Wiener Blut" oder der Titelsong, sehr oft wird die Liebe mit dem Wahnsinn verbunden bzw. ins Krasse gezogen. Gemäßigtere Lieder wie "Roter Sand" oder "Frühling in Paris" sind da schon eher seltener, und Songs, welche sich gar nicht erst mit dem Thema Liebe befassen, sind kaum da. "Haifisch", "Mehr" und das "Rammlied", das wars auch schon. Damit mangelt es dem Album letztendlich an dem, was kurioserweise eigentlich da ist: Abwechslung. Musikalisch gibts wieder ruhigere Songs, dann wieder härtere, aber wie bereits gesagt sind es die Texte, die irgendwann etwas ermüdend wirken. Und daher muss "Liebe ist für alle da" am Ende einiges an Punkten und Sympathie einbüßen, denn auf Dauer wirkte es einfaxch zu einseitig. Sicher, ein paar tolle Songs waren schon dabei, gegen Alben wie "Mutter" oder "Reise, Reise" kann es sich dennoch nicht behaupten. Wer allerdings wieder die typische Rammsteinkost genie0en möchte, ist mit diesem Album ganz gut bedient.
Punkte: 7 / 10