„Realm Of The Vortex“ schließt fast nahtlos an den Albumvorgänger an und bereitet den Hörer darauf vor, was er in den nächsten 35 Minuten vor den Latz geknallt bekommt: Rasenden Death Metal ohne Kompromisse. Sicher, dass PURGATORY Fans von VADER sind, kann man erahnen und trotzdem haben sie ihren Stil: schnell, brutal, blasphemisch! Dazu hat sich der Vierer auch noch Verstärkung für „Cultus Luciferi“ an Bord geholt. Onielar von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT keift gleich bei zwei Songs gehörig mit. Zum einen bei „Chaos Aeon“ und dann beim wahnsinnig coolen „The Enemy Within“, das Onielar beginnt, als hätte sie einen Asthmaanfall. Dreier und die Frau mit den endlos langen Haaren harmonieren am Mikro so dermaßen, dass einem die Spucke wegbleibt. Einfach nur geil! Bei „Forbidden Wisdom“ haben sich PURGATORY einen langjährigen Freund zur Hilfe geholt. Kein Geringerer als Martin Van Drunen (ASPHYX, HAIL OF BULLETS) teilt sich hier den Gesang mit Dreier und … Wannes Gubbels (ASPHYX, PENTACLE). Auch vor einem Coversong machen PURGATORY nicht Halt. „Pits Of Utumno“ von MORGOTH hauen sie mit Hilfe von Bernd Korades (KORADES) an der Gitarre oldschool in die Sphäre. Und auch hier gibt es einen Höhepunkt: Das Quartett hat es doch wirklich geschafft, MORGOTH-Sänger Marc Grewe für diesen Song zu gewinnen. Einfach geil, mal wieder seine Stimme im gewohnten Gewand zu hören.
Ich möchte hier die Höhepunkte von „Cultus Luciferi“ nicht anhand von Gastauftritten festmachen. Partout nicht. Aber es lockert die Scheibe unheimlich auf.
Dreier grunzt wie ein Berzerker, René zaubert messerscharfe Riffs aus dem Ärmel, Peter unterstützt das Ganze tatkräftig am Bass und Lutz blastet was das Zeug hält. Dabei vergessen PURGATORY nicht, auch mal in langsamere Gefilde einzutauchen, wie teilweise bei „Hammering The Nail – Vengeance Of The Damned“ oder bei besagtem „Forbidden Wisdom“. PURGATORY sind eine Death Metal-Bank, die aus der Szene nicht mehr wegzudenken ist. Ein Album überzeugt nach dem anderen und mit diesem hier, hat die Band einen vorläufigen Höhepunkt ihres Schaffens rausgebracht. Ich kann hier nicht eine Schwachstelle finden. Nun gut, die Spielzeit beträgt nur knappe 35 Minuten, aber ansonsten ist das Album eine Macht.
Deather, die auf kompromissloses Todesmetall stehen, können hier ohne Bedenken zugreifen. Geschwindigkeit, geile Riffs, präzises Drumming, brutale Growls … hier seid Ihr im Schlaraffenland!!
Punkte: 9.5 / 10