Pretty Maids Pandemonium (2010) - ein Review von frankjaeger

Pretty Maids: Pandemonium - Cover
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1 Review
24
24 Ratings
8.77
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Hardrock


frankjaeger
19.07.2010 16:35

Unverhofft großartige Dänenpower!

Ich oute mich jetzt mal als kleiner PRETTY MAIDS-Fan. Kleiner Fan? Nein, das hat nichts mit meiner Körpergröße zu tun, sondern damit, dass ich die Band irgendwie immer gemocht habe, ohne euphorisch zu werden. Das kennt ihr sicher: Ihr freut euch, wenn die Band irgendwo spielt, habt immer die CDs in der Hand und kauft auch mal eine, ohne aber unbedingt komplett sein zu müssen oder am Erstverkaufstag in die Läden zu rennen. So eine Band ist PRETTY MAIDS für mich.

Ich habe mich also durchaus auf das Album "Pandemonium" gefreut, aber in einem so starken Monat wie diesem Mai rückte die Scheibe nicht nach ganz oben auf der Muss-ich-sofort-hören-Liste. Aber kaum rockten die ersten Töne des Titeltracks aus den Boxen, musste ich mir erstaunt die Augen und Ohren reiben! Frisch, direkt, mitreißend rocken die alten Herren, dass es eine Freude ist! Und mit 'I.N.V.U.' folgt gleich der absolute Hit der Scheibe, und danach ein seichteres, aber schönes Stück namens 'Little Drops Of Heaven', das auch die Singleauskopplung des Albums ist. Ich bin hingerissen!

Ohne Zweifel haben die "hübschen Mädels" hier das Melodic Metal Highlight des Monats abgeliefert, das an ihre frühen Erfolge mühelos anknüpfen kann, was man nach beinahe drei Jahrzehnten, die die Dänen bereits musikalisch unterwegs sind, kaum in dieser Qualität erwarten konnte. Damit machen sie eindeutig ein paar mittelmäßigere Veröffentlichungen vergessen – wohlgemerkt, ein wirklich schlechtes Album haben sie noch nie abgeliefert! – und sollten eigentlich neue Freunde gewinnen.

Aus jedem Song hört man die langjährige Erfahrung heraus, die vor allem die beiden Originalmitglieder Paul Christensen und Kenneth Hansen (besser bekannt als Ronnie Atkins und Ken Hammer) mittlerweile haben. Die guten Songs hätte man mit schlechteren Arrangements auch zu einem mittelmäßigen Output zusammenbauen können, aber PRETTY MAIDS holen aus jedem Song nahezu das Optimum heraus. Die Keyboardeinsätze stimmen, auch wenn sie möglicherweise vielen zeitweise zu dominant sein mögen, da gibt es genau so viel, wie nötig, aber auch genug, um das Album für eine breite Masse kompatibel zu machen.

Sechs der zehn regulären Songs sind absolute Kracher, erst gegen Ende der CD kommen ein paar Tracks, die nur gut sind und das Niveau speziell der ersten vier Songs nicht ganz halten können. 'Final Day Of Innocence' und 'It Comes At Night' sind intensiv und gut, aber ihnen wird einfach durch das zwischengesetzte 'Cielo Drive', das den härtesten Track der Dänen seit langem darstellt, die Schau gestohlen. Das schöne 'Old Enough To Know' ist ein ruhigerer Rocksong und 'Beautiful Madness' ebenfalls eher von der gemäßigten Sorte, so dass in diesem Bereich die Begeisterung etwas abflaut. Mit 'Breathless' kommt allerdings nochmal ein Song mit einem tollen Chor, der aber ebenfalls eher in ruhigeren Gewässern segelt.

Positiv zu erwähnen ist, dass PRETTY MAIDS auf ihrem neuen Album auf die obligatorische Ballade verzichten, die den Fluss des Albums sicher stören würde. Mit fünf Songs, die für sich allein die Höchstnote verdient hätten, legt "Pandemonium" die Messlatte für kommende Releases dieses Jahres ziemlich hoch. Klasse!

Anspieltipps: Pandemonium, I.N.V.U., Little Drops Of Heaven, One World, One Truth, Cielo Drive

(www.powermetal.de)

Punkte: 9 / 10


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