„Money, get away“, sang Waters etwa zum abgehackten Rattern und Klingeln einer Ladenkasse und schuf mit dieser Hymne der Besitzlosen eine bissige Abrechnung mit der Konsumgesellschaft. Dass „Dark Side Of The Moon“ jedoch zum Goldesel der vier Bombastrocker werden sollte, hatte Waters sicher nicht voraussehen können: Das Album schlug ein wie eine Bombe, heimste bei vielen Kritikern die seltene Höchstwertung ein, hielt sich selbst nach über 560 Wochen noch immer in den Top 200 der amerikanischen LP-Charts. Nur Carole Kings Album „Tapestry“ konnte mit diesem Rekord mithalten.
Das Album war der Moment, in dem sich die Freude an Klangexperimenten, textlicher Anspruch, technische Brillanz und vor allem erstmals fokussierte Kompositionen ideal trafen. Dank der Reglerkünste von Toningenieur Alan Parsons erstrahlten die zehn Songs, vor allem aber auch die überlegt platzierten Geräuschesamples, in atemberaubenden Sound, der allerdings damals noch nicht zum Selbstzweck geworden war.
Mit diesem Album stieg Pink Floyd in den Rockolymp auf. Immerhin diente das Album als Blaupause für zwei weitere Alben-Bestsellers: „Wish You Were Here“ und „Animals“. Obwohl für mich Pink Floyd auf „The Piper At The Gates of Dawn“ verspielter und inspirierter klingen, spannender klang die Band auf „A Saucerful Of Secrets“, komplexer und zukunfstsweisender auf „Atom Heart Mother“ und mit „The Wall“ gruben sich sich sicherlich nachhaltig im Bewusstsein der kommerziellen Hörer-Konsumenten ein. Damit soll „Dark Side“ keineswegs abgewertet werden. Das millionenfach missbrauchte Attribut „Meilenstein“ trifft hier ohnehin zu. Wer „Dark Side Of The Moon“ abspielt und sich seiner dunklen Magie und immer noch taufrisch glänzenden sonischen Herrlichkeit erfreut, weiß sich in Gemeinschaft mit der halben Welt. Und das ist ja auch mal… schön. Zwischendurch.
Punkte: 8 / 10