Phil Collins Face Value (1981) - ein Review von zound74

Phil Collins: Face Value - Cover
1
1 Review
21
21 Ratings
7.40
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Pop-Rock, Synth Pop
Rock



01.12.2008 10:24

Die Geschichte hinter Face Value, Phil Collins erstem Soloalbum aus dem Jahr 1981, dürfte hinlänglich bekannt sein: der kleine Engländer mit dem schütteren Haarwuchs war ziemlich gelangweilt von seinem Job als Sänger und Schlagzeuger seiner Haus-Formation Genesis, er wollte weg vom Bombast Rock-Sound dieser Gruppe, die Plattenfirma Atlantic Records hatte ihm einen lukrativen Solistenvertrag angeboten und zudem hatte Collins sich soeben von seiner (ersten) Ehefrau und den beiden Kindern getrennt. Diese Hintergründe sind wichtig, um Face Value in seiner Gänze zu begreifen -- es ist die Platte eines erfolgreichen Musikers in einer ernsthaften Lebenskrise, wovon die meisten der Texte Zeugnis ablegen. Trotz aller Sinnsuche beginnt die Platte mit einem gewaltigen Donnerschlag: dem Klassiker "In the Air Tonight", der eines der bekanntesten und dabei virtuosesten Drum-Soli der Rock-Geschichte enthält. Jedenfalls ein Monster-Track, doch auch etliche der elf anderen Stücke auf Face Value haben es in sich. Etwa das spannungsgeladen-mysteriöse "The Roof Is Leaking", der heitere Soul-Fetzer "I Missed Again" oder die gänsehauterzeugende, tieftraurige Ballade vom verlassenen Liebhaber "If Leaving Me Is Easy". Man mag Phil Collins' späteren Arbeiten Beliebigkeit und Emotionsarmut vorwerfen -- Face Value jedoch ist der akustische Überlebensversuch eines unsicheren Menschen, der gleichzeitig ein fabulöser Musiker mit einem todsicheren Gespür für eingängige Harmonien ist. Kein Wunder, daß das britische Fachmagazin Record Mirror damals empfahl, man möge diese Platte spielen, bis die Tonabnehmer zu Staub zerfallen sind.

Punkte: 9 / 10


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