Egal… was hat also dieses „Levels of Perception“ zu bieten? Also den namensgebenden Song von „Spheres“ schon einmal nicht. Generell hat man sowohl letztgenanntes als auch das Debut komplett außen vor gelassen, was ich bei solchen Projekten nicht nur schade finde, sondern auch wirklich als Negativpunkt verorten würde. Denn das bereits angesprochene „Doctrine“ ist immerhin mit einem Song vertreten. Auch insgesamt ist die Spielzeit von einer dreiviertel Stunde recht mager, da man ja aus einem riesigen Fundus an Songs schöpfen könnte, wenn man denn wollte. Aber der Grund für die Songauswahl ist wohl recht simpel. Laut Herrn Mameli hatte man 2021 einen Live-Stream gespielt, bei dem die Drumspuren so gut gewesen sein sollen, dass man diese gleich für diese Sache verwenden wollte. Und da zu dieser Zeit eben gerade das Album „Exitum“ brandaktuell gewesen ist, haben wir heute entsprechend ganze 4! Songs dieses Werkes hier vorliegen. Praktisch, da spart man sich die teuren Studiokosten für das Schlagzeug. Leider haben wir aber eben jetzt eine etwas fragwürde Tracklist, wo wir gleich 2 der rückblickend absoluten Klassiker des Death Metals und in dem Zusammenhang muss man auch „Spheres“ nennen, nicht finden werden. Schade!
Die Songauswahl dürfte also schon einmal viele Anhänger und auch Interessierte enttäuschen. Denn wir haben hier lediglich 4 Klassiker (nämlich „Dehydrated“ und „Out Of The Body“ vom Album „Consuming Impulse“ und „Land of Tears“ und „Twisted Truth“ vom „Testimony of the Ancients“ Album) und die restlichen 8 Songs stammen alle von den Alben ab dem Comeback „Resurrection Macabre“ von 2009. Und hier stellt sich mir natürlich immer die Frage, brauche ich ein Album mit Neuaufnahmen von Alben, die alle schon mit einer modernen, druckvollen Produktion versehen waren? Denn die Produktion dieses Werks hier, da sind sich auch mehr oder minder alle einig, ist nicht besonders berauschend. Da kling so manches Original besser. Bei den alten Songs funktioniert es, für mich zumindest, noch ganz gut. Aber auch hier sei noch mal auf Mamelis Begründung des Verwendens der Drumspuren aus 2021 verwiesen, auch wenn mir das als Fan natürlich egal ist. Ich würde mir ein paar Songs des Debuts oder den Compilation Song „Hatred Within“ mit moderner Produktion wünschen, was wiederum Patrick Mameli nicht interessiert.
Dann also noch das leidige Thema Artwork…ja, was bei vielen Veröffentlichungen oft nur am Rande erwähnt wird, schlug hier große Wellen. Das ursprüngliche Cover Artwork sollte nämlich die 4 Gesichter der Bandmitglieder, welche das Album eingespielt haben, durch KI im Aussehen verändert abbilden. Das war durchaus ein kleiner Blickfang, man kann sich das „Artwork“, so man es als solches noch bezeichnen möchte, noch immer im Netz anschauen. Da sich aber offenbar sehr viele arg daran gestoßen haben, ersetzte man das Bildlein durch Bilder der 4 Bandmithlieder, welche irgendwann irgendwo bei Live-Konzerten aufgenommen wurden. Das Endergebnis ist, nun sagen wir einmal, recht unscheinbar, beinahe belanglos, langweilig. Vielleicht hätteste mal einen Dreck auf die gegeben, die dir da reingeredet haben, von denen hat bis heute nämlich auch keiner das Album ohne KI Cover gekauft… und irgendwann kräht kein Hahn mehr danach. So enttäuscht also auch das Cover und es bleibt ein langweilig aussehendes Best of Album mit einer fragwürdigen Tracklist und einer fragwürdigen Produktion, weshalb auch ich keine Höchstnoten vergeben kann aber freilich von einer lächerlichen 0-Punkte-Rezension Abstand nehme. Da ich beim Durchhören des Albums durchaus Gefallen empfand, was auch daran liegt, dass die Songs, welche von den neueren Alben verwendet wurden eher zu den oldschooligen Titeln der jeweiligen Alben gehören und da ich sowieso bei Pestilence eher Sympathie als Antipathie empfinde (und ich diese idiotischen 0 % Rezensionen auf metal-archives richtig bescheuert finde), gebe ich hier noch gut gemeinte 6 Punkte.
Punkte: 6 / 10