'Ten' war ihr Debut und gleichzeitig ihr bedeutendstes Werk. Das Meisterwek einer sympathischen Band, die sich bis heute treu geblieben ist. Auch mir gefällt 'Ten' am besten. Das Album wird durchzogen von einer unglaublich epischen "Live"-Atmosphäre; durch den Hall hört und fühlt es sich nicht an wie ein übliches Studioalbum. Im Gegensatz zu den meisten Grunge-Platten orientiert sich 'Ten' weniger am Punk Rock, sondern ist eher vom Hard Rock beeinflusst. Songs wie 'Once', 'Even Flow', 'Porch' u. a. sind typische starke Grunge-Kracher; doch die wirkliche Magie des Albums liegt in den leicht langsameren, ruhigeren Songs wie dem monumentalen 'Alive', dem anmutigen 'Black' oder dem lyrisch genialen 'Jeremy', der vom Suizid eines Teenagers mitten im Schulunterricht erzählt ("Jeremy spoke in class today"). Auch der letzte Song 'Release', der vom verstorbenen Vater Vedders handelt, ist ein Favorit von mir. Es gibt nur wenige Songs, die mich so bewegen können. Songtexte mit persönlichem Hintergrund finde ich ohnehin immer spannend und sehr mutig.
Pearl Jam haben hier (fast) alles richtig gemacht. 'Ten' hat zwar durchschnittliche Songs wie 'Why Go' oder 'Deep', aber alle anderen Songs sind gut bis großartig. Diejenigen, die PJ als 'einfach' abtun sind für mich die totalen Musiksnobs. Eine Platte muss nicht zwangsläufig komplex oder was auch immer sein, um gut zu sein. Wie man bei dieser Platte sieht reichen brecherische Riffs, Songtexte die zu berühren vermögen, ein Gespür für starke Refrains und ein Vocalist, der diese auch passend rüberbringen kann. Ein halber Punkt entfernt von der Höchstwertung aufgrund der Paar Füller. Qualität und Anzahl der starken Songs sind auf keinem anderen PJ-Album so hoch wie hier.
Punkte: 9.5 / 10