"True Love" muss als das gesehen werden, was es ist, nämlich ein astreines Big-Band Album im Spannungsbereich Blues-Jazz-Rock'n'Roll-Boogie. Pat Benatar meistert diesen Ausflug in ungewohnte musikalische Gefilde mit Bravour. Sie klingt, als hätte sie noch nie was anderes gesungen und brilliert mal ganz nebenbei mit genretypisch schleppenden Phrasierungen und abwechslungsreichen Modulationen.
Für mich ist das einmal mehr Beleg dafür, dass -a- Pat Benatar eine herausragende Sängerin ist und - b - dass das Genre Blues grotesk überbewertet ist. Wenn man in den Staaten musikalisch sozialisiert wurde, hat man als Profimusiker Blues einfach drauf und zwar durchaus mit authentischem Feeling. Musiker, die zeitlebens nichts als Blues spielen, können evtl. eben nicht mehr als das.
Wer also kurzweiligen, sehr fetzigen Big-Band Sound mit starken Vocals sucht, wird bei "True Love" fündig.
Punkte: 8 / 10