Paradise Lost Obsidian (2020) - ein Review von iron

Paradise Lost: Obsidian - Cover
3
3 Reviews
18
18 Ratings
9.19
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Doom Metal, Gothic Metal


iron
30.01.2021 09:23

Eine der unangefochtenen Pioniere und Begründer gleich mehrerer Metalspielarten kehrt mit ihrem mittlerweile 16. Album auf die Bühne zurück. Spannend ist es immer, wenn die Briten eine neue Scheibe veröffentlichen. Schließlich hatten sie von rauem Doom / Death bis hin zu Depeche Mode-Klängen schon fast alles im Programm was irgendwie düster klingt. Ungefähr seit ihrem "In Requiem"-Album (von 2007) konzentrieren sie sich zwar wieder auf ihren klassischen Dark Metal zwischen Doom, Death und Gothic. Die Gewichtung der einzelnen Bestandteile variiert aber von Album zu Album mehr oder weniger stark. Somit kann man im Vorfeld nie genau sagen wohin die Reise geht.
Auf "Obsidian" verbinden sie ihre wiederentdeckte Liebe zum Doom / Death (incl. massiver Growls) mit dem genial eingängigen Songwriting der "Draconian Times / Icon"-Ära. Was in einer Platte voller fieser Ohrwürmer gipfelt. Wie Nick Holmes seinen Gesang in Megahymnen wie `Darker Thoughts`, `Fall From Grace`, `Ending Days` oder `Hope Dies Young` variiert, ist einfach die pure Freude. Ich kann gar nicht sagen ob mir die Growls oder sein Cleangesang besser gefallen. Die Mischung macht's hier! Er klingt auf jeden Fall voll motiviert und engagiert. Genauso sein Kollege an der Gitarre. Greg Mackintosh zelebriert seine Zauberleads wie zu allerbesten Zeiten. Kein anderer Gitarrist auf der ganzen Welt klingt wie er. Absolut grandios!
Ihre Engagements bei Bloodbath bzw. Vallenfyre / Strigoi wirken sich wie eine Frischzellenkur auf die Hauptband aus.
Textlich beweisen Paradise Lost, dass auch der Gothic Metal seine Klischees (mit einem Augenzwinkern) zelebrieren kann. Etwas, das in fast allen anderen Metalspielarten schon fast normal ist. Nick hat auf jeden Fall Texte verfasst, bei denen seine Kollegen anfangs nicht mal sicher waren, ob man sowas Negatives überhaupt veröffentlichen kann. Dazu noch in den momentanen Krisenzeiten. Vielleicht passt es aber auch gerade deshalb so gut in unsere Zeit, was diese zynischen, alten, britischen Säcke hier abgeliefert haben.
Ich schreibe folgenden Satz zum ersten mal in diesem Jahr: Es könnte gut sein, dass diese Scheibe mein Album des Jahres wird.

geschrieben für DARK STEEL ZINE.

Punkte: 9.5 / 10


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