OSI Fire Make Thunder (2012) - ein Review von noiseagain

OSI: Fire Make Thunder - Cover
3
3 Reviews
8
8 Ratings
8.44
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal



21.05.2012 16:28

Die beiden Kreativ-Köpfe Kevin Moore und Jim Matheos kreieren schon seit 2003 einen eigenständigen, sehr alleinstehenden Sound, der sich langsam als eine renommierte Marke in der Progszene etabliert hat. Diesen Sound perfektionieren die Künstler nun auf "Fire Make Thunder", ihrem bislang schlüssigsten Werk.


Vor allem mit OSI weniger Vertraute werden sich aber erstmal an den modernen und recht unterkühlten Sound gewöhnen müssen, der sich am ehesten dem modernem Artrock der Marke PORCUPINE TREE oder neuerer KATATONIA verschreibt. Wie bei den beiden Vergleichsbands ist es zwar durchaus möglich, dass harte Gitarren zum Einsatz kommen, doch ist dies nicht das Hauptmerkmal. Jim Matheos scheint sein Metallertum fürs Erste in seiner Kollaboration mit JOHN ARCH ausgelebt zu haben und überlässt einen großen Klangraum seinem Partner Kevin Moore. Diesem gelingt es einmal mehr, tote elektronische Sounds zum Leben zu erwecken. Sprachsamples, loopige Spielereien und jede Menge Sounds from outer space schmiegen sich entweder geisterhaft um die kalten Stakkatoriffs des Herrn Matheos (z.B. beim Opener 'Cold Call' ) oder werden bei den ruhigen Songs auch mal zum tragenden Element der Musik OSIs ('Indian Curse', 'For Nothing'), die Matheos nur dezent begleitet. Dazu kommt noch, dass Kevin Moore eine Gänsehautstimme besitzt, die ohne große Affektion zumindest mich einfach tief berührt, und zwar ganz losgelöst davon, wie die Musik um ihn herum gerade tönt. Diese Tatsache allein verbietet diesmal den Einsatz von Gastsängern, die, bei aller Klasse, den Vorgänger "Blood" etwas unrund haben wirken lassen.

Für ein wirklich herausragendes Album fehlt jedoch noch das i-Tüpfelchen und dieses setzt ein dritter Primus seines Faches, nämlich wie schon auf dem Vorgänger "Blood", Schlagzeuger Gavin Harrison (u.a. PORCUPINE TREE). Er ist es, der die beiden so unterschiedlichen Chefdenker des OSI-Projektes vollends zu einem kohärenten Ganzen zusammenschweißt, indem er es schafft, an jeder wichtigen Stelle immer punktgenau die richtige Perkussion zu spielen. Das klingt simpel, ist aber die große Kunst des Drummings und erfordert höchstes Musikverständnis. Alles zusammen macht "Fire Make Thunder" zu einem Pflichtkauf für anspruchsvolle Progger, der für ihn hoffentlich schnell zu einem Gourmetschmaus wird. Ich fress mich grad satt dran. Mjam!

Punkte: 9.5 / 10


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