Wie passend, wenn man bedenkt, dass ein Jahr zuvor noch Gerüchte über eine mögliche Trennung die Runde machten. Nach dem für mich etwas enttäuschenden "My Arms, your Hearse" kehren Opeth ein Jahr später mit ihrem neuen Konzeptalbum wieder zurück. Und, ich nehme das Fazit mal vorweg, sie haben zu einer neuen Stärke gefunden, die mit ihrer alten verglichen werden kann. Schon der Opener "The Moor" bietet alle Opeth-typischen Trademarks. Ein träumerisches Intro, harte Growls, melancholischer Gesang und einzigartige Riffs. Wie beim Vorgänger zieht sich ein roter Faden durch das gesamte Album. Es geht, kurz und trocken zusammen gefasst, um einen Charakter, der seinen Glauben zu hinterfragen beginnt, ihn immer weiter verliert und von seinem Dorf verbannt wird. Fünfzehn Jahre später setzt die Handlung ein, er macht sich auf die Suche nach seiner Geliebten Melinda. Diese hat sich jedoch einem anderen versprochen. Dennoch versucht der Protagonist sie zum Mitkommen zu bewegen, was aber scheitert. Man erfährt, dass Melinda im darauffolgenden Song getötet wurde, von wem bleibt unklar. Durch ihren Tod ausgelöst läuft der Protagonist in einem Dorf Amok und bricht vor Schwäche zusammen. Er wird gehängt.
Das klingt ja alles sehr dramatisch, wichtig ist aber vor allem die musikalische Umsetzung und die ist sehr gelungen. Sei es das unheimlich rockige "Serenity painted Death" oder der zeitlose Klassiker "Face of Melinda". "Benighted" geht es sogar vollkommen ruhig an. Die Songs haben natürlich durchgängig eine Länge von acht Minuten bis elf Minuten, die einzige Ausnahme bildet das eben genannte "Benighted". Diese Länge muss bei Opeth Songs irgendwie Pflicht sein, denn ansonsten kann man jene gar nicht richtig erschließen.
Das Album ist deutlich klarer produziert als die Vorgänger, die Black Metal Atmosphäre drängt sich sehr in den Hintergrund. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn der Mix aus Progressive Metal und Rock sowie die Death Metal Passagen können sehr überzeugen. Dass Die Atmosphäre verloren geht, ist übrigends definitiv falsch ausgedrückt. Sie verliert lediglich an schwarzmetallischem Anteil.
Fazit: Viel gibt's nicht mehr zu sagen, außer, dass sich Opeth definitiv wieder gefangen haben und ein super Album produziert haben. Qualitativ ist es ungefähr beim zweiten Output "Morningrise" anzusiedeln. Für Fans und alle anderen ein definitives Must-Have!
Punkte: 9 / 10