Olli Schulz & der Hund Marie Brichst Du Mir Das Herz, Dann Brech' Ich Dir Die Beine (2003) - ein Review von iheardeadpeople

Olli Schulz & der Hund Marie: Brichst Du Mir Das Herz, Dann Brech' Ich Dir Die Beine - Cover
1
1 Review
6
6 Ratings
8.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Krautrock


iheardeadpeople
01.06.2013 13:55

Immer diese Albumtitel, die auf Teufel komm raus kreativ und witzig klingen sollen...
...aber mal ehrlich, läge das Hauptaugenmerk auf der Auswahl eben dessen, käme ich nicht umhin, hier die Höchstnote mit Sternchen zu vergeben... Signifikant und vielsagend... Absolut ausdrucksstark!

Was den musischen Part betrifft, so habe ich mir "Brichst Du mir das Herz, dann brech' ich Dir die Beine!" mittlerweile schön gehört... Konnte ich dem Ganzen vor Jahren noch nicht sonderlich viel abgewinnen, mag ich die Platte inzwischen richtig gerne... Und mit jedem weiteren Durchlauf steigert es seine Sympathiewerte noch zusätzlich... Zumindest der überwiegende Teil davon!

Aber der Reihe nach:

"Weil die Zeit sich so beeilt" ist ein toller Trennungssong über's sich verlieren und die seltsamen Wendungen des Lebens... Klasse Titel und ein sicherer Punktelieferant für die Gesamtnote!
Deutlich zackiger geht es im folgenden "Unten mit dem King" zu: Schneidig und dynamisch, ein Lied welches zum Fußwippen einlädt...
Mit "Spürhund" kann ich mich nach wie vor nicht recht anfreunden... Zu beliebig klingt mir das Dargebotene... Über "America-Ibiza Connection" könnte ich das Gleiche schreiben, denn wirklich hängen bleibt auch diese Nummer leider nicht... "Der Moment" bietet mitunter tatsächlich so einige Momente, die zu gefallen wissen, ist aber letzlich auch kein Song, bei dem ich auf Anhieb die Repeat-Taste drücken würde... "Das ewige Date" ist quasi der Prolog zu "Küss mich schnell bevor Du platzt" und regt ob der vermurksten Liebeserklärung zum Schmunzeln an...
Beides zusammen bietet mir knapp 4 Minuten Glückseligkeit und Nora Tschirner als Duettpartnerin...
"Elefanten" punktet mit tollem Text und einer entzückenden Melodie...
Ein typischer Olli Schulz & der Wauzi Marie-Song, irgendwie!
So macht Musik hören Spaß...

Und wer während des Hörens mal muss, der sollte jetzt gehen, denn mit "Song ohne Grund" folgt die schwächste Nummer des ganzen Albums...
Wer aber nach 2:54 Minuten noch immer auf dem Topf sitzt, sollte sich sich beeilen und unter Umständen sogar auf längeres Händewaschen verzichten, denn es folgt "Nimm mein Mixtape, babe": Für mich, der vor Urzeiten selbst noch Ewigkeiten vor dem heimischen Kassettenrecorder verbrachte und in mühsamer Kleinstarbeit das ein oder andere Mixtape zusammenfriemelte, der absolute Übersong auf "Brichst Du mir das Herz,..."!
Genialer könnte das ultimative Mixtape an seine(n) Liebste(n) nun wirklich nicht eröffnen...
Moment - um es auch auf die heutige Zeit zu übertragen, ein Update des letzten Satzes:
Genialer könnte das ultimative Mixtape, die ultimative CDr oder die eindringlichste MP3-Playlist an seine(n) Liebste(n) nun wirklich nicht eröffnen... Toll!
Und um langsam zum Ende zu kommen, lasse ich "Platt" mal gekonnt unerwähnt und attestiere "Durch die Nacht" mindestens mal Hörbarkeit! "Das letzte Königskind" liefert kurz vor Schluss nochmal ein absolutes Highlight... Großartiges Lied, welches ohne jeden Zweifel zur bel étage des Albums zählt... "Rock'n Roll Lifestyle" kann da zwar nicht ganz mithalten, wertet das Album dank seiner schönen Botschaft aber nochmals auf...
In der Summe ein Album welches für seine vielen tollen Momente frenetischen Beifall verdient hat...

Minuspunkte gibt es für die besagten "Spürhund", den Lückenfeller "Platt", "America-Ibiza Connection" & "Song ohne Grund", welche ich nach wie vor zumindest teilweise weit unter dem Durchschnitt sehe und als ähnliche Stimmungskiller empfinde, wie unrasierte Frauenbeine, Klopapiereste an der Mumu oder Günter Willumeit...

Danke für's Zulesen!

Punkte: 8.5 / 10


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