Nach dem branchenüblichen, atmosphärischen Intro bekommt man sechs erstklassige Songs der Marke melodiös, aber dennoch brachial zu Gehör. Obwohl der Vergleich vielleicht abgedroschen sein mag, wird er doch bei vielen technisch anspruchsvollen und atmosphärischen BM-Bands verwendet, kann man eine gewisse Nähe zu Emperor zu „Anthems“-Zeiten nicht verleugnen. Es ist aber nun wirklich keine Schande mit dieser Band in einem Satz genannt zu werden.
Einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer, da sich alle auf einem hohen Niveau befinden und das Album als Ganzes betrachtet werden sollte. Durch die Gitarrenmelodien und das vertrackte aber immer nachvollziehbare Songwriting kommt es zu keiner Zeit zu Langeweile. Auch das über sechzehn minütige Epos „Hell & Revelation“ macht keine Ausnahme und weiß mit immer neuen Einfällen zu überzeugen. Aber wie gesagt, das gilt für das ganze Album. Ein besonderes Lob verdient sich Gitarrist / Sänger Ar, dessen Vocals die gesamte Bandbreite die man sich auf einem Black Metal Album vorstellen kann abdecken und dennoch fast immer verständlich sind.
Auch an der Produktion gibt es nix zu mäkeln. Jedes Instrument ist klar und differenziert zu hören. Es wäre auch schade wenn es anders wäre, bei den Fähigkeiten der Musiker.
Abgerundet wird das ganze noch durch ein sehr schönes, in dunkelgrün gehaltenes Artwork.
Wie zu lesen ist bin ich ziemlich angetan von diesem Werk, dass trotz dem eingangs erwähnten Emperor-Vergleichs eine Eigenständigkeit besitzt die heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist. Und das Album wächst bei jedem Durchlauf, so dass man getrost davon ausgehen kann das es auch den Langzeittest besteht.
Es gibt also keinen Grund für die Musiker wie auf dem Band-Pic im dunkeln zu stehen. Mit „Outrageous Reverie Above The Erosion Of Barren Earth“ haben Odem Arcarum sich selbst, ihrer Plattenfirma Osmose und vor allem jedem Anhänger von Black Metal Musik gehoben Anspruchs einen großen Gefallen getan. Pflichtkauf!
Punkte: 9 / 10