Ian Carr verwirklichte mit seiner Formation "Nucleus" seine Vision der Verschmelzung von Rock und Jazz als einer der Allerersten ( etwa zeitgleich mit Miles Davis' "Bitches Brew"). Im Vergleich dazu merkt man ganz deutlich, was diesseits oder jenseits des Atlantiks aufgenommen wurde: Ian Carr wirkt gegenüber Miles Davis fast schon krautig. Das macht aber auch den Reiz seiner Musik aus. Die US-amerikanische Spielart ist grooviger, gefälliger und dank sehr zahlreicher Protagonisten, wie etwa Weather Report oder Larry Carlton, Alphonse Mouzon usw., auch sattsam bekannt. "Nucleus" dagegen ist kantiger, sperriger und klingt, auch wegen der begrenzten Breitenwirkung, erfrischend exotisch.
Diese Box ist aufgrund ihrer opulenten Spielzeit eine lohnende Herausforderung für den entdeckungsbereiten Hörer!
Punkte: 10 / 10