Nocturnus The Key (1990) - ein Review von Thrashecutioner

Nocturnus: Key, The - Cover
2
2 Reviews
22
22 Ratings
8.89
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Progressive Metal



25.11.2012 21:47

Mehr als 20 Jahre ist dieses Album alt, und immer noch ist es etwas ganz Eigenes. Ich kenne (noch) keine Band, die einen mit Nocturnus vergleichbaren Sound auffahren. Vor allem der vielgerühmte Einsatz von Keyboards verleiht diesem Album eine im Vergleich zu anderen damaligen Totschlägerkombos ganz besondere Note. Primär als Begleitinstrument oder für sphärische Klangteppiche eingesetzt, übernimmt es hin und wieder auch die Führung und setzt der Raserei der restlichen Band die morbid-melodiöse Krone auf. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit an "The Key"; während auf der A-Seite klassische Themen wie Hölle, Zombies, Mord und Totschlag behandelt werden, sind die Stücke der B-Seite der LP bzw. die letzten fünf Stücke auf der CD durch eine lose Geschichte verbunden, die satanische, zeitreisende Cyborgs mit einschließt. Ziemlich abgedreht also.

Ebenso abgedreht ist das Songwriting. Am ehesten könnte man sagen, dass man hier Morbid Angel mit der üblichen Schlagseite Slayer und einem nahezu Van-Halen-haften Hang zum Zwischensolieren geboten bekommt. Dazu Keyboard, mittendrin im Inferno das raspelnde Bellen von Schlagzeuger Mike Browning. Oft gibt es ein nettes Intro oder auch nur Soundeffekte vom Keyboard, dann bricht die Hölle los. Riff auf Riff, chaotisch, vertrackt, und dann noch ein Break, Solo. Auf jeden Fall wird es nicht langweilig! Im Gegenteil, die 10 Songs (CD) vergehen wie im Flug, und man wünscht sich noch ein paar weitere Nackenbrecher, aber die Roboter haben die Erde bereits unterjocht... Besonders schade, weil die Band auf dem Nachfolger "Thresholds" einen Gang zurückschaltete, nur um sich nach einer in Eigenregie veröffentlichten EP vorerst zu begraben.

Anspieltipps: Lake of Fire, Undead Journey (Achtung: nur CD!), BC/AD, Andromeda Strain

Punkte: 9 / 10


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