Nirvana Bleach (1989) - ein Review von Janeck

Nirvana: Bleach - Cover
4
4 Reviews
48
48 Ratings
8.18
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Alternative Rock, Grunge


Janeck
21.12.2015 10:04

Gleich vorneweg: ich bin überhaupt kein NIRVANA-Fan, halte "Nevermind" für eines der arrogant überschätzten Musikwerke überhaupt und kann auch bis heute nicht verstehen, wie so ein Stümper wie Cobain es geschafft hat, dass er in einem Atemzug zusammen mit den Größen der Rockmusik genannt wird.
Aber anstatt hier über ein belangloses Werk herzuziehen, wo doch wirklich schon jeder sein Maul dazu einschläfernd geöffnet hat, möchte ich lieber kurz und knapp auf das relativ unbekannte Debüt eingehen, weil es für mich halt auch das einzige NIRVANA-Album ist, dass in seiner urigen Eigenart schon fast als cool zu bezeichnen ist.
Noch ohne David Grohl, stümpern sich Cobain, Novoselić und Channing durch 13 wahrhaft schlechte Amateur-Songs, die aber durch die jugendliche Energie, die übrigens von Produzent Jack Endino unverändert auf dem Album beibehalten wurde und nicht wie auf "Nevermind" von Butch Vig am Bügelbrett ohne Grund brav glatt- und kaputtgebügelt wurde, einen nicht wegzudiskutierenden Charme besitzen. Endino hat hier übrigens einen wirklich fantastischen Sound geschaffen, den ich gerne (öfter) mal in dieser Art bei anderen Bands hören würde. Ich bin aber auch hart Fan von diesem Sound. Vertonter Dreck, widerliche Direktheit, hässlicher Dilettantismus.
Allerdings hatten SOUNDGARDEN ein Jahr zuvor schon mit "Ultramega OK" kleine Standards gesetzt, an denen bereits in einer besseren Welt NIRVANA immer hätten knabbern müssen, aber es kam halt wie immer ganz anders. Klammert man den ganzen aufgeblasenen Rummel aus, den "Nevermind" 1991 auslöste und ironischerweise den letzten großen "Star" der Musikgeschichte bis heute hervorgebracht hat, ist "Bleach" ein tolles kleines Underground-Werk, was in meiner diffusen Welt für seine Verhältnisse völlig super klingt.
Straffer (Hard) Rock und ganz leichte Metal-Einflüsse ohne Sinn und Verstand, dafür mit Spaß und einer fast schon bewundernswerten Leichtsinnigkeit, werden auf "Bleach" unbekümmert ausgelebt. Hits sucht man vergeblich, genauso wenig findet man eingängige (Radio) Songs. Anspruch scheidet völlig aus. Ich habe mir mal in den 90ern den Spaß gemacht, dass ich einzelne Songs von "Bleach" in Anwesenheit "beinharter" "Nevermind"/Cobain-Fans auf Partys gespielt habe. Solche "Kracher" wie 'Scoff', 'Sifting', 'Negative Creep' und 'Paper Cuts' haben echt für unvergessliche Momente und Reaktionen gesorgt, als ich dann den Wunsch nach "spiel' doch mal was von NIRVANA!" erfüllte. Kannte natürlich kaum eine Sau und ich musste dann hinterher immer und ständig antworten: "habe ich doch schon gespielt (ihr bescheuerten Vollidioten)".
Mehr fällt mir jetzt auch nicht zum Album ein, ist halt eigentlich auch schon eher unbedeutend, für mich aber nach wie vor das einzige Werk von Cobain, welches ich mir ohne Hirnschmerzen anhören kann und auch gute Laune dabei bekomme.

Punkte: 6.5 / 10


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