Diese Einflüsse machen sich vor allem beim Titelsong bemerkbar, welcher sogar mit einem clean gesungenen Chorus nichts von seiner Durchschlagskraft eingebüsst hat. Dem Stück ist auf jeden Fall ein absoluter Ohrwurmcharakter zuzuschreiben, der sich so tief in die Hirnwindungen frisst, dass man nicht anders kann, als komplett dazu abzugehen. Immer wieder erhebt sich die Erhabenheit aus dem musikalischen Inferno der Stücke und auch die so vertraut gewordenen Elemente sind wieder vorhanden. Orientalische Melodien, Instrumentalpassagen mit traditionellen (!!!) Instrumenten umgesetzt und fein säuberlich in ein kraftvolles Paket der Tonkunst verschnürt. Karl Sanders und Dallas Toler-Wade geben sich bei der Gitarrenarbeit nicht den Hauch einer Blösse und wenn man sich die Bearbeitung der Gitarren mit geschlossen Augen vorstellt, glaubt man vor dem geistigen Auge fast ein wenig Rauch von den Saiten aufsteigen zu sehen. Mit einem Wort: unmenschlich! Dies trifft auch auf die Schlagzeugarbeit von George Kollias zu, der hier mal wieder trommelt wie ein junger Gott. Es ist mittlerweile sein drittes NILE-Album, bei dem er mitwirkt, und er scheint sich prima eingelebt zu haben. NILE sind wie eine unüberwindbare Trutzburg, zu einer Einheit verschmolzen, unerreicht.
Mein einziger Kritikpunkt ist der Einsatz des Muezzins (z.B. beim Opener 'Kafir'), mit dessen Gejaule ich einfach nicht warm werden will und der mich regelrecht stört. Da dies aber der einzige Punkt ist, der "Those Whom The Gods Detest" in meinen Augen (oder besser: Ohren) schwächt, ist auch dieses Album wieder einmal verdammt nah an der Perfektion! Perlen wie '4th Arra Of Dagon' und 'Hitite Dung Incantation' (oder 'The Eye Of Ra'... oder 'Utterances Of The Crawling Dead' oder...) sprechen einfach für sich. Besonders geil finde ich die Digipack-Version. Man hat sich etwas einfallen lassen und dem Cover (sowie der Rückseite) eine Art "sandige" Oberfläche verpasst, was nur umso besser zu dem lyrischen Inhalt des South Carolina-Trios passt. NILE sind und bleiben für mich im Death Metal das Mass aller Dinge!
Punkte: 9.5 / 10