Nile Black Seeds Of Vengeance (2000) - ein Review von Akhanarit

Nile: Black Seeds Of Vengeance - Cover
1
1 Review
8
8 Ratings
8.94
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
15.06.2012 07:56

Die Band NILE aus South Carolina in den USA konnte schon mit ihrem Debüt "The Catacombs Of Nephren-Ka" gehörig für Aufsehen bei den Death Metal-Fans sorgen und wollte diesen Status dann mit "Black Seeds Of Vengeance" untermauern. Und das gelang ihnen zu 100 %! "Black Seeds Of Vengeance" ist noch sauberer ausgearbeitet, geht noch mehr in die Fresse und auch an der technischen Seite hat man ein paar wahre Lehrstücke zu bieten. Gestartet wird das Album mit traditionellen, ägyptischen Klängen, bevor Karl Sanders und seine Mannen dann mit dem mächtigen Titelsong über einen hinweg rollen. Der Chorus ist sogar für Death Metal Verhältnisse richtig "catchy" ausgefallen, was man so auch nicht alle Tage zu Ohren bekommt. Geheimnisvolle, cleane Töne werden dann bei "Defiling The Gates Of Ishtar" mit eingestreut, die dem Stück ein unglaubliches Wiedererkennungsmerkmal bescheren. 'Black Flame' hat dann auch wieder die Mönchsstimmen aus Tibet im Angebot, die auch schon auf dem ersten Album zu hören waren und dessen Aufnahmen noch aus dieser Zeit stammen.

Wer die History von NILE ein wenig verfolgt hat dürfte mittlerweile auch wissen, dass Karl Sanders sogar einen Brief vom Dalei Lama persönlich erhielt, in dem dieser ausdrücklich darauf hinwies, dass ihm die Vebindung aus den tibetischen Mönchschorälen und Death Metal misfalle. Somit ist "Black Seeds Of Vengeance" das letzte NILE Album, welches sich dieses Elements bedient.

Virtuos an der Gitarre wird es dann bei dem kurzen Instrumental mit dem Zungenbrechertitel 'Libation Unto The Shades Who Lurk In The Shadows Of The Temple Of Anhur', welches nur von einer Akustikgitarre dargeboten wird, aber deswegen noch lange nicht weniger bedrohlich klingen. Überhaupt ist die Gitarrenarbeit von Karl Sanders und Dallas Toler-Wade ein absoluter Leckerbissen für alle, die dieses Instrument auch in sehr extremen Spielarten zu schätzen wissen. Pete Hammoura an den Kesseln sorgt im Gegenzug immer wieder für ordentliches Sperrfeuer. Wer also auf schier unmenschliches Geknüppel gepaart mit musikalischem Anspruch steht, kommt an NILE nicht vorbei! Ein weiteres absolutes Highlight ist 'Nas Akhu Khan She En Asbiu' geworden, dessen Chorus ebenfalls mit Eingängigkeit zu glänzen weiss, dessen Samples einen aber auch (im wahrsten Sinne des Wortes) in fremde Regionen entführen. Einfach erstklassig! Einen richtigen Mammut Song hat man dann auch noch mit 'To Dream Of Ur' im Angebot, welcher sich in über neun Minuten in die Gehirne der Hörer frisst, dort vor sich hindoomt und seine schwarze Saat pflanzt. Der Albumtitel ist also Programm...

Mein einziger Kritikpunkt sind die letzten beiden Tracks 'The Nameless City Of The Accursed' (Instrumental) und 'Khetti Satha Shemsu', welche die Qualität des restlichen Albums nicht ganz halten können. Zum einen hat man schon diverse Instrumental-Stücke auf dem Album stehen und das leicht rituelle Finale aus Grunzgesang und Trommeln ist leider so gar kein Track, zu dem man ganz bewusst hinskippen würde, weil man genau dieses Stück gerade hören möchte. Klar, wer was zu Meckern finden will, der findet auch etwas, aber das soll hier nur am Rande stattfinden. "Black Seeds Of Vengeance" ist heute ein Klassiker der Death Metal-Szene und das auch zu Recht! Ich kann nicht anders und muss auch dieses Album gnadenlos abfeiern. Geil!

Punkte: 9 / 10


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