Was bieten uns nun NETHERBIRD? Dem Cover nach könnte es eine Gothic-Band sein. Ist es dann aber doch nicht ganz. Hier wird uns eine Melange aus Black Metal und Death Metal dargeboten, mit einem Schuss Gothic. Vor allem aber scheint das Trio ihre Kollegen von CRADLE OF FILTH zu mögen. Wenn das Gekreische losgeht, dürfte Dani Filth von seiner Trittleiter steigen und erfreut der Stimme lauschen. Aber NETHERBIRD legen auch Wert auf tiefe Growls und so wirkt das ganze etwas abwechslungsreich. Aber die Gesangslinien erinnern trotzdem andauernd an COF. Und das ist der Schwachpunkt dieses Albums. Die Schweden orientieren sich zu sehr an die Briten, dass sie wie nichts anderes wirken, als ein COF-Klon. Hat Adrian zu viele Ideen von der Insel mitgebracht? Hat er noch immer Kontakt zu Dani und Co. und belauscht sie beim Bier im Proberaum? Nicht, dass NETHERBIRD klauen, aber dennoch ähnelt es den Briten zu sehr.
Ab und an wird das Album durch nette Keyboardeinlagen aufgelockert. So zum Beispiel “Carcass Symphony”. Ob das eine Hommage an die genialen Sickos sein soll, glaube ich nicht, denn dazu wirkt dieses Interludium zu düster.
He, dieses Album ist trotz der COF-Parallelen trotzdem geil. Es macht rundum Spaß, es zu hören. Die ab und an eingestreuten weiblichen Gesangseinlagen bleiben dezent im Hintergrund und die typischen Flüsterparts sind auch nicht all zu oft mit von der Partie. Dramatischer Songaufbau gehört genauso zu NETHERBIRD, wie auch Ohrwürmer, die live garantiert geil ankommen. Die teilweise orchestrale Stimmung trägt ihr Übriges bei.
Wem CRADLE OF FILTH zu lahmarschig und kitschig geworden sind, sei NETHERBIRD wärmstens ans Herz gelegt. Auch für diejenigen, die puren Black Metal nicht so mögen und lieber Keyboards und Melodie in der Musik haben wollen, ist “The Ghost Collector” etwas.
Und wer weiß? Vielleicht wird aus Songs, wie z.B. “Forever Mournful” gar ein Clubhit!?
Punkte: 7 / 10