Neil Young Tonight's The Night (1975) - ein Review von Janeck

Neil Young: Tonight's The Night - Cover
1
1 Review
13
13 Ratings
8.31
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Southern Rock


Janeck
20.12.2015 12:41

Wenn es um Neil Young geht, schreien fast alle immer 'Heart of Gold' und "Harvest", dabei hat dieser Ausnahmekünstler viel mehr zu bieten, als diesen einen ungewollten Hit und das verhältnismäßige eingängige Album. Neil Young, das ist erst mal musikalisch gegen den Strich, ob gesanglich oder musikalisch, das Songwriting bei Neil Young steht an der vordersten Front, erst danach kommt das musikalische (Wohlfühl)Beiwerk. "Tonight's The Night" entstand direkt nach "Harvest" und war damals eine Schelte an die Musikindustrie. Man erwartete natürlich einen ähnlichen (erfolgreichen) Nachfolger, doch Young distanzierte sich von seinem großen Hit und auch von "Harvest" und kreierte in einigen "unprofessionellen" Aufnahmesessions diesen Nachfolger - so gut wie live eingespielt und in einem authentischen rohen Sound eingepackt. Es ist ein karges Album, düster und überaus depressiv und gilt allgemein als der Pate für den Seattle-Sound in den späten Achtzigern/frühen Neunzigern. Es ist diese ungeschliffen Ästhetik, die auf dem Album so eine Faszination ausübt, diese weiten Leeren und die trostlose Stimmung. Neil Young ist kein Poet, er besitzt auch nicht das Talent eines Bob Dylan - aber er ist der uramerikanischste Singer-Sonwriter, den ich mir vorstellen kann. Seine Musik kann sehr tief unter die Haut gehen, zu Tränen rühren, Freude schenken und je nach Stimmung als Lebenssoundtrack dienen - in seiner umfangreichen, hochinteressanten und spannenden Diskografie gibt es unfassbare Wundertüten zu entdecken, das alles ist das zentrale Werk von Young, berührende, authentische, lebensnahe, unaufgeregte und betörende Stimmungen im einzigartigen Kleid der Musik. "Tonight's The Night" ist mitnichten das beste Werk von Young, jedoch zeigt es einen Young, wie auf keinem zweiten Album und sticht mit seinem künstlerischen Nährwert und durch seine intime Schroffheit aus der durchweg makellosen Schaffensphase dieses Künstlers heraus und ist somit neben "Harvest Moon" "Zuma" und "After the Gold Rush" mein liebstes Young-Werk.

Punkte: 9 / 10


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