Necrophobic Hrimthursum (2006) - ein Review von zeise666

Necrophobic: Hrimthursum - Cover
2
2 Reviews
22
22 Ratings
9.30
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Death Metal


zeise666
07.09.2009 21:36

NECROPHOBIC gehören zu den wenigen Bands, die seit vielen Jahren kompromisslos ihr Ding durchziehen.
Wie von ihnen erwartet, zelebrierten die Schweden auf ihrer vorletzten Scheiblette "Hrimthursum“ auch wieder einen extrem aggressiven Mix aus Death und Black Metal, wobei die Death-Elemente auf jeden Fall vorrangig sind. Trotzdem biedern sie sich nicht dem Trend an, Death Metal langsam, walzend, groovig zu spielen, sondern knüppeln weiterhin straight nach vorne und bieten einem nur selten die Möglichkeit zu verschnaufen.
Das habe ich auch erwartet, als ich die CD einlegte – und schon fiel ich aus allen Wolken. Mit “The Slaughter of Baby Jesus“ hat man eines der atmosphärischsten Intros überhaupt parat. Unheimliche Stimmen flüstern, ein Baby schreit, Trommeln setzen ein und ein dunkler Männerchor macht die unheimliche Atmosphäre perfekt. Habe ich vielleicht die falsche CD eingelegt, so beginnt doch kein typischer Death Metal-Longplayer?
Doch NECROPHOBIC lassen mich nur kurz zweifeln – schon setzt das Eröffnungsriff von “Blinded By Light, Enlightened By Darkness“ ein und haut mich vollkommen von den Socken. Äußerst melodisch geht man zu Werke, und dennoch prügelt man sich hyperaggressiv und beinahe ohne Unterbrechung in einem wahnwitzigen Tempo durch, das alle noch im Raum befindlichen Pastorentöchter in die Flucht schlägt. Einfach Geil! Einfach Genial! Einfach Grandios!

"I Strike With Wrath" startet extrem stampfend und ist mit herrlich eingängigem Riffing versehen, doch dann geben die Skandinavier wieder so richtig Gas und der Song knallt nur so aus den Boxen. Doch in der Spielzeit von fast sechs Minuten fahren die Jungs herrliche Tempowechsel auf und dazu kommt noch ein messerscharfes und geiles Solo.

Ergriffenheit und Gänsehaut stellen sich bei “Age Of Chaos“ ein, während melancholische Chöre die blasphemischen Wutfetzen aus Tobias Sidegards Kehle hinaus in die triste Welt begleiten.

“Bloodshed Eyes“ ist dann wieder ein viel aggressiverer und böserer Track mit hervorragenden Vocals, einem militärisch anmutendem Drumming und Chören, die von subtil daruntergelegtem Thrash-Riffing unterstützt werden, dass sich bei mir dabei wirklich die Nackenhaare aufstellen!

Zunächst wieder etwas ruhiger wird es im nächsten Song “The Crossing“ mit theatralischem Glockengeläut und allem drum und dran – bis der Hauptriff auftaucht. Unglaublich! Nackenzerspaltend! Das Solo ist Albtraum erzeugend genial und der Song erbebt vor Brutalität. Bis zum nächsten Break…das ist schwarz zelebrierte Todeskunst in höchster Vollendung!

Aber Achtung! Da kommt noch mehr! Das brutale “Eternal Winter“ ist Black Metal in Reinkultur - grimmige schwarzmetallische Atmosphäre trifft auf Wahnsinnsmelodien und rasende Geschwindigkeit. Arschklar - neben “Blinded By Light, Enlightened By Darkness“ das zweite absolute Highlight der Scheibe.

Beim nächsten Song wagt man sogar den Schritt über die Landesgrenze nach Norwegen, um sich von den wiederauferstandenen IMMORTAL inspirieren zu lassen. Das Anfangsriff von "Death Immaculate" könnte auch auf "Battles in the North" oder "Damned In Black" stehen.

“Sitra Ahra“ beruhigt das Ganze dann etwas, der Song wirkt wie ein Bittgebet mit seinen eingängigen, aber sehr seltsamen Chören und dem hervorragenden Akustik-Break.

“Serpents (Beneath The Forest Of The Dead)“ ist der Song auf dem Album, der noch am ehesten an klassischen Schwedentod, Marke DISMEMBER oder frühe ENTOMBED erinnert. Gemeinsam mit “Black Hate“ bildet dieser Song den passenden Vorspann zum fast schon episch zu nennenden Titelsong “Hrimthursum“, dem perfekten Stück um das perfekte Album perfekt abzuschließen.

Punkte: 10 / 10


Weitere Angebote:

Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.