Komplex aufgebaute Songs, gerne zehn Minuten lang und darüber hinaus. Raserei, Gekeife, prägnantes und rasantes Geriffe, Momente der Besinnung zur Bereicherung der Spannungsbögen, wildes Violinenspiel als weiteres Gestaltungselement, Klargesänge, eine moderne, klare Produktion (die sicher so manchem nicht gefallen wird). Unterkühlte Emotionen mit ganz bestimmt kryptisch-intelligenten Texten.
Alles da, alles sehr gut.
Und dennoch bleiben NE OBLIVISCARIS bei allem Können nur eine aufregende Genre-Band unter vielen anderen. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht allzu bald in Vergessenheit geraten. Ob sie den Metal auf eine neue Stufe heben, wie in einem neuen Überzeugungstäter-Fachmagazin gemutmaßt, wage ich mal leicht anzuzweifeln. Das muss doch auch gar nicht sein.
Muss grad an die bei mir grad aus zeitweiser Vergessenheit auftauchenden Kollegen von DEKADENT und ihr "The Deliverance Of The Fall" denken. Schnell mal reinhören, ob der Vergleich taugt....
....und ca. 20 min. später würd' ich sagen: nur bedingt.... Die sind epischer, wagnerianischer.
Zwei aufregende Alben von eigenständig agierenden Künstlern, kann man auch gerne nebeneinander ins Regal stellen (auch farblich passend).
Jetzt noch mal schnell zurück zu "Citadel", damit hier alles seine Ordnung hat. Doch, ein auf seine Weise extremes Werk mit Klasse. Toll.
Punkte: 8.5 / 10