Nachtaktiv | Gothisch Zusammengewürfelte Soundfiles 1 (2010) - ein Review von walzenstein

Nachtaktiv | Gothisch Zusammengewürfelte Soundfiles 1 - Cover
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1 Review
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1 Rating
3.50
∅-Bew.
Typ: Sampler
Genre(s): Dark Wave / Gothic


walzenstein
06.04.2018 11:13

So, dies ist nun der dritte Sampler aus dem Hause Echozone und irgendwie werde ich dieses Mal nicht wirklich warm mit der Doppel-CD. Der elektronische Teil ist zum größten Teil nervig und die Gitarrenfraktion ist mit nicht all zu dollen Titeln vertreten. Also gehe ich mal die Titel durch und beginne mit der ersten CD, die ausschließlich Electro bietet.

ANGELZOOM - Hach je, ich mochte die Sängerin schon bei X-PERIENCE nicht. Zu ausdruckslos ihre Stimme und live eine Zumutung. Und nun vermurkst sie mit ihrer neuen Band ausgerechnet DEPECHE MODEs “The Things You Said”, das Martin Gore einst so gefühlvoll gesungen hat. Dünner Electro-Sound trifft auf dünne, ausdruckslose Stimme. Welch Schrott. Dann zieh ich mir doch immer wieder DEPECHE MODE als Original rein.

MOON.74 - Während ich die Band auf der “Plasmatic Mutation” noch positiv hervorheben konnte, ist der musikalische Beitrag hier sehr unterdurchschnittlich. Langweiliger, leicht rockiger Gesang bestimmt diesen Track und wird von primitiven elektronischen Klängen begleitet. Hier gefällt mir am ehesten noch der stampfende Beat. Ansonsten ist das hier nichts.

DAS BLUTENE KIND - Ob die hier im Bandnamen einfach nur das ‘d’ vergessen haben, oder ob das wirklich so sein soll, erschließt sich mir nicht. Auf jeden Fall wurde das Lied mit einer ganz netten Melodie versehen. Allerdings ist der Gesang ziemlich schief und alles klingt ziemlich 80er-lastig.

MINERVE - Das erste wirkliche Lied. Charttauglich und netter Songaufbau. Klingt etwa wie eine Mischung aus DE/VISION und CAMOUFLAGE. Kann man gut hören.

READJUST - Verzerrter Flüstergesang, Samples, etwas härterer Sound. Läuft so nebenbei ohne Höhepunkte.

DECODED FEEDBACK - Die kenne ich schon seit den 90er Jahren und gefielen mir immer ganz gut. Was ich bisher von denen hörte, war amtliche EBM und knallte ganz gut. Dieser Song hier ist dagegen wie READJUST nichtssagend und dahinplätschernd.

GENETIC DISORDER - Nerviges Keyboardgeklimper, blöde Samples, aber bisher der härteste Track und ohne die Samples wäre er wohl auch angenehmer. Aber das Geklimper, das nah am Techno ist, macht den Song eh kaputt.

[DE:AD:CIBEL] - Wie RAMMSTEIN ohne Gitarren. Geht gut ab.

ENTER AND FALL - SCOOTER auf Valium und besserem Text. Aber äußerst einschläfernd und monoton.

VERSUS - Irgendwo zwischen AND ONE und VNV-NATION. Netter Refrain und absolut clubtauglich.

X MARKS THE PEDWALK - Hmm … ebenso clubtauglich, aber geht an mir völlig vorbei.

SUICIDAL ROMANCE - Verzerrter Gesang und im Refrain eine klare Frauenstimme. Ein etwas stärkerer Track dieser CD.

DEAD BLOODY BABY - Welch bescheuerter Bandname. Mucke klingt etwas nach TOMMY STUMPFF. Leichter EBM mit üblichen Samples.

THE DARK UNSPOKEN - Gut gemachte Mucke, die eine Brücke zwischen EBM und Electro-Pop schlägt. Und man vernimmt sogar Gitarren.

DAVOS - Netter Popsong ohne wirkliche Höhepunkte und dünner Produktion.

REBENTISCH - Hehe … cooler Bandname. Die Mucke ist seichter Electro-Pop mit einem sehr eigenartigen Gesang. Eher ist es ein Monolog und erinnert manchmal an den “Gesang” von Oswald bei den GOETHES ERBEN. Aber insgesamt ein bizarrer und guter Track.

GOJA MOON ROCKAH - Sorry, das hier ist wohl eine Art Comedy im Electro-Bereich. Als ich den Track das erste Mal hörte, dachte ich, ich höre nicht richtig. Coole Mucke im Hintergrund, die einer Ballade gleichkommt. Doch der Typ besingt eine gewisse Geraldine, die ganz offensichtlich eine Prostituierte ist und der Typ hat sich irgendwie in sie verknallt. “Geraldine, you Beauty-Queen, you’ve got the cash…”. Besonders komisch ist hier das Mädel, das die Geraldine akustisch mimt. Oh man, ist das peinlich.

DISTANCE - Komischer Song, komischer Gesang. Skip!

Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass ich die erste CD durch hab. Irgendwie war das eine reine Tortur. Aber nun zur zweiten und eindeutig angenehmeren Scheibe.

THE MIST OF AVALON - Klingt im Refrain irgendwie nach LINKIN PARK. Ansonsten recht annehmbarer Gothic Metal, aber nichts Besonderes.

INDICA - Gothic Metal/-Rock von kleinen Mädchen für kleine Mädchen. Empfinde ich als wirklich schlechten Scherz. Weg damit.

CULTUS FEROX - Wohl eine der sympathischsten Mittelalter-Bands. Kaum zu glauben, dass der Drummer auch bei EMINENZ aktiv ist. Der Song hier ist ein Seemannslied, das zum Mitsingen und Headbangen einlädt. Netter Track.

DIE! - Und wieder etwas Seemännisches. Allerdings nicht so gut wie CULTUS FEROX. Irgendwie klingen DIE! Genauso wie damals TRIEB. Nicht mein Ding.

IN STRICT CONFIDENCE - Die hätte ich eher auf der ersten CD erwartet. Hätte dann die Qualität auch etwas angehoben. Schwere Gitarren treffen auf angenehme Keyboards und die, für IN STRICT CONFIDENCE, typische Stimme, die im Refrain von einer Frau begleitet wird. Toller Song.

DENIGHT - Warum man diesen Song, der ja schon auf “Plasmatic Mutation” ist, auch hier nochmals auswählte, weiß ich nicht. Durchschnittlicher Gothic Rock mit gutem Refrain.

HELLFIRE SOCIETY - Gothic Metal mit einer gehörigen Portion Rock ‘n Roll. Plätschert aber auch nur so vorüber.

TUNES OF DAWN - Schon wieder ein Track, der schon auf der “Plasmatic Mutation” vorahnden war. HIM-Verschnitt, der gar nicht mal schlecht ist.

SHARON NEXT - Passt eher auf die erste CD. Musikalisch, als auch qualitativ. Schlechter Sound und auch die Musik ist unterdurchschnittlich.

MYSTIGMA - Wieder ein Song, der schon auf einer anderen Compilation vertreten war.

LEICHENWETTER - Genau, wie MYSTIGMA.

RESOMUS - Rockig, mit klarem deutlichem Gesang, der aber etwas ungewöhnlich wirkt. Der Sound ist irgendwie zu dumpf.

IN VIRO - Siehe Rezension zu “Gehorche! Glaube” Fühle!”

SHEARER - Mischung aus Punk und Rock, wie ihn VOLBEAT praktizieren. Geht aber ganz gut ab und sorgt für Abwechslung auf dem Sampler.

DOWNSTAIRS LEFT - Hat schon fast einen folkigen Touch, allerdings ohne mittelalterliche Instrumente. Mischung aus Rock und Electro. Fett!

IN PUBLIC feat. ROCK SCHMITT - HipHop meets Gothic. Nichtssagend, klingt wie ein Eurovision-Song-Contest-Loser.

BORN FOR BLISS - Ein starker Song. Ruhig beginnend und mit Tiefgang. Der Sänger hat eine Stimme, die auch gut zum Country passen würde. Gefällt mir richtig gut.

TRAUMTAENZER - Gitarren treffen auf Techno. Hab schon besseres von TRAUMTAENZER gehört.

BLUTHORN - CORVUS CORAX mit Gitarren? Nee, Gegrunze trifft auf richtig beschissenen Sound. Ab und an wird gekrächzt, dazu am Piano geklimpert. Klingt wie eine Proberaumaufnahme von einer Band, die noch dringend den Pagan-Zug schaffen muss. Übelst.

Wer die “Radio Hazzard Of Darkness - Dark Allure” und/oder “Plasmatic Mutation” besitzt, braucht diese Compilation nicht. Ich befreie mich und die Anlage nun von dieser CD und widme mich dem richtigen Metal.

Punkte: 3.5 / 10


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