Mors Principium Est Embers Of A Dying World (2017) - ein Review von Akhanarit

Mors Principium Est: Embers Of A Dying World - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
8.70
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Death Metal


Akhanarit
01.03.2017 18:23

Mensch, was habe ich mich auf diese Veröffentlichung gefreut. Nachdem mich der 2012er Output "...And Death Said Live" bereits zur Höchstnote veranlasste und mir der Nachfolger "Dawn Of The 5th Era" zwei Jahre später sogar noch besser gefiel, war die Erwartungshaltung bezüglich "Embers Of A Dying World" natürlich immens. In der Zwischenzeit machte ich der Band live bei ihrem Auftritt in Hongkong meine Aufwartung und auch der ein oder andere Studioreport sowie das vorab veröffentlichte Musikvideo zu 'Reclaim The Sun' schmälerten die Vorfreude zu keinem Zeitpunkt.

Doch es gab auch schlechte Nachrichten aus dem MORS PRINCIPIUM EST-Lager. So gab (Rhythmus)Gitarrist Kevin Verlay nach gerade einmal einem Jahr aus "persönlichen Gründen" schon wieder seinen Ausstieg bekannt und verließ die Band nach "Dawn Of The 5th Era". Als dann dieses Jahr auch noch Drummer und Gründungsmitglied Mikko Sipola nach stolzen 18 Jahren seinen Hut nahm, war die Verwirrung perfekt. Für Liveshows haben MORS PRINCIPIUM EST jetzt erstmal Iiro Aittokoski (ex-DEPRESSED MODE, ex-FOR HER ICON, ex-RETALIATORY MEASURES) verpflichtet und auch sonst dürfte die Arbeit an "Embers Of A Dying World" wie auch schon bei den beiden Vorgängern abgelaufen sein. Gitarrist Andy Gillion sitzt in UK und saugt sich edelste Riffs und Licks aus den Fingern, während Frontmann Ville Viljanen im heimischen Pori, Satakunta, Finnland die Lyrics ausarbeitet. Files werden eben über das Internet hin und her geschickt, was dieser Tage ein ganz normaler Arbeitsprozess geworden zu sein scheint. Eine Arbeitsweise, die nicht selten von diversen Hörerschichten aufs übelste kritisiert wird.

Wie gewohnt eröffnet ein Instrumental-Stück ('Genesis') ein neues Album und schon hier wird deutlich, dass "Embers Of A Dying World" deutlich symphonischer ausfallen wird, als die Alben zuvor. 'Reclaim The Sun' ist ja bereits bekannt, weshalb ich gleich zu 'Masquerade' springe und leider auch gestehen muss, dass MORS PRINCIPIUM EST erstmals seit einigen Jahren einige Schwachstellen preisgeben. In das an sich herrlich kraftvolle Riffing mischen sich jetzt auch süßliche Sympho-Parts, die irgendwie so gar nicht zum Sound der Band passen wollen und auch stimmlich gibt es immer wieder mal kleine Hänger in Form von unnötigem Gebrüll, Spoken-Word-Geschichten und Spuren, die sich für meinen Geschmack etwas zu sehr überlagern. Für 'Into The Dark' gibt es dann pompöse Chöre, allerdings findet die Band wieder zu gewohnter Stärke zurück. 'The Drowning' wird unter Bonus-Track geführt (warum eigentlich?) und mit 'Death Is The Beginning' hat man sogar wieder eine kleine Überraschung in Form von Female Vocals, dargeboten von Christina Marie, eingebaut. Zum Glück hat man darauf geachtet, dies nicht ausufern zu lassen und somit erscheinen diese Parts wie ein kurzer Sonnenstrahl, der das Dunkel zerreißt. 'The Ghost' wird mit Piano und Streichern eröffnet, während 'In Torment' sanft vor sich hinzupft, bevor der typische Melodic-Finnen-Death wieder die Führung übernimmt. 'Agnus Dei' ist mir dann wieder ein Dorn im Auge, da es den kreativen Fluss unterbricht und als überflüssiges Instrumental geskippt werden darf. Der Doppelschlag mit 'The Colours Of The Cosmos' und dem grandiosen 'Apprentice Of Death' stimmen jedoch wieder versöhnlich.

Unterm Strich haben MORS PRINCIPIUM EST wieder ganz großes Kino abgeliefert und "Embers Of A Dying World" ist mal wieder jeden Cent wert, den es gekostet hat. An die Höchstnote kommt die Band diesmal allerdings nicht heran und so geil das neue Album auch sein mag ... es ist eben nicht mehr über jeden Zweifel erhaben. Mir wäre es lieber, wenn die Band den symphonischen Einschlag wieder etwas zurückfahren und stattdessen wieder mehr auf Gitarrenharmonien setzen würde, denn das steht MORS PRINCIPIUM EST um Längen besser.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=8504

Punkte: 9 / 10


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